2017-06-22 11:45:00

Kuba: Papst soll sich für Gottesdienstbesuche einsetzen


Die kubanische Bürgerrechtsorganisation „Frauen in Weiß“ will Papst Franziskus davon überzeugen, mit der kommunistischen Regierung in Havanna zu sprechen. Ziel einer entsprechenden Petition ist es, den Bürgerrechtlerinnen zu ermöglichen, wieder an den sonntäglichen Gottesdiensten teilzunehmen, berichtete der kubakritische Sender Radio Marti.

Die „Frauen in Weiß“ (Damas de Blanco) sind ein Zusammenschluss von Frauen auf Kuba, deren Männer und Söhne wegen ihres Eintretens für Meinungs- und Pressefreiheit verhaftet wurden. Gegründet wurde die Bewegung 2003 als Reaktion auf den kubanischen „Schwarzen Frühling“, bei dem zahlreiche Regimekritiker festgenommen und zu langen Haftstrafen verurteilt wurden. Seither fordern die „Frauen in Weiß“ in der Regel jeden Sonntag nach dem Gottesdienst die Freilassung politischer Häftlinge. Seit zwei Jahren werden laut Katholischer Nachrichten-Agentur (kna) die Gottesdienstbesuche zum Teil mit Gewalt durch die Sicherheitskräfte unterbunden. Dabei komme es auch immer wieder zu Festnahmen.  

In monatelanger diplomatischer Kleinarbeit im Vorfeld seines Besuches hatte Papst Franziskus auf eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Kuba und dem früheren Erzfeind USA hingearbeitet, die schließlich in einem historischen Besuch des damaligen Präsidenten Barack Obama im März 2016 mündeten. Die Bischöfe des kommunistischen Landes fordern von der Regierung in Havanna noch mehr Reformen und mehr Rechte für die Opposition. 

(kna/rv 22.06.2017 fr) 








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