2017-06-21 12:09:00

Vatikan für „seriöse Verhandlungen“ in Venezuela-Krise


Die Krise in Venezuela bedarf einer „seriösen und ehrlichen Verhandlung von allen Beteiligten“. Das ist die Haltung des Vatikans, wie der Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei der UNO, Erzbischof Bernadito Auza, bei der Versammlung der OAS im mexikanischen Cancun an diesem Dienstag sagte. Die OAS ist die Organisation Amerikanischer Staaten, ein „lockeres Gebilde“ – also nicht wie die Europäische Union – an der sowohl die nord- als auch die südamerikanischen Staaten teilnehmen. Vergleichbar ist diese Organisation mit dem Europarat in Straßburg.

Bei der Versammlung ging es vor allen Dingen um Venezuela. Es gab einen regen Austausch zwischen den Abgesandten, aber auch teils heftige Debatten. Die einzelnen Ländervertreter riefen die Delegation aus Caracas auf, sich um die Menschenrechte und eine Beruhigung der Lage zu kümmern. Die venezolanischen Delegierten antworteten ihrerseits mit Anschuldigungen gegen einzelne Länder des Kontinents.

Aus Vatikansicht ging es vor allem um Friedensverhandlungen, wie Erzbischof Auza betonte. Er unterstrich, dass sowohl der Papst persönlich als auch der Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zusammen mit der venezolanischen Bischofskonferenz bereits mehrmals zur Beilegung jeglicher Animositäten aufgerufen hätten. Es sei wichtig, auf die Stimme des Volkes zu hören und „Eigeninteressen sowie ideologische Einstellungen“ zu überwinden. Wichtig sei, dass die Gewalt beendet werde.

Zur Erinnerung: die Proteste gegen die Regierung von Präsident Nicólas Maduro dauern bereits seit mehreren Monaten an. Es herrscht Lebensmittelknappheit und auch die medizinische Versorgung ist gefährdet. Mindestens 75 Menschen starben wegen der Gewalt bei den Protesten.

(rv 21.06.2017 mg)

 








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