2017-06-20 13:07:00

USA: Forderung nach Nahostpolitik zum Schutz der Christen


Der amerikanische Journalist und wissenschaftliche Mitarbeiter von „Human Rights Watch“ Daniel Williams hat mit Blick auf deren Nahostpolitik schwere Vorwürfe gegen bisherige US-Regierungen erhoben. Der Schutz von Minderheiten und darunter auch der Christen sei nie auf der politischen Agenda gestanden, schreibt er in seinem neuen Buch.

Die heutige Lage im Irak sei durch Instabilität, fehlende öffentliche Sicherheit und Spannungen zwischen Religions- und Volksgruppen geprägt. Dies sei ein Resultat dieser Politik, kritisiert Williams: „Während der amerikanischen Besetzung des Irak weigerte sich die Bush-Regierung, den Christen besonderen Schutz zu gewähren aus Furcht, dass dies die Unruhen steigern würde.“ Sein Fazit lautet deshalb: „Es war der US-geführte Krieg, der dazu führte, dass die ethnischen und religiösen Spannungen im Irak anstiegen.“ Er sehe wenig Hoffnung für die Christen nicht nur im Irak, sondern im gesamten Nahen Osten, insbesondere wenn die USA und die europäischen Staaten ihre derzeitige Politik in der Region fortsetzten, scheibt der Nahost-Experte.

Er wirft den westlichen Regierungen vor, das Problem der Christenverfolgung nicht klar anzusprechen. Zu sagen, dass die Christen nicht das einzige Ziel dieses Bürgerkriegs darstellten, so schreibt Williams, bedeute nicht, dass die christlichen Gemeinden nicht in existenzieller Not seien. Seine Prognose: Die Christen würden einer mehr als ungewissen Zukunft entgegensehen: „Wenn Assad den Krieg verliert, werden sie als Kollaborateure verfolgt werden. Wenn Assad siegt, wird ihre Zukunft in einer verbitterten sunnitischen Mehrheitsbevölkerung nicht gesichert sein.“

(kap 20.06.2017 fr) 








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