2017-06-16 18:09:00

Großer Katholik, großer Europäer: In memoriam Helmut Kohl


Helmut Kohl ist tot: Der frühere deutsche Bundeskanzler ist am Freitag im Alter von 87 Jahren in Ludwigshafen gestorben. Das bestätigte die CDU auf Twitter. Zwischen 1969 und 1976 war Kohl rheinland-pfälzischer Ministerpräsident und von 1982 bis 1998 Kanzler. Zu seinen politischen Erfolgen zählen der von ihm wesentlich mitgestaltete Prozess der deutschen Wiedervereinigung und das Zusammenwachsen Europas einschließlich der Einführung einer gemeinsamen Währung.

Während seiner Kanzlerschaft hielt der überzeugte Katholik und regelmäßige Kirchgänger den Draht zu Bischöfen, Kardinälen und Päpsten. Auch nach seiner Zeit in der aktiven Politik engagierte sich Kohl für religiöse Anliegen: Er setzte sich für die Berliner Guardini-Professur für Religionsphilosophie und Katholische Weltanschauung ein, engagierte sich für den Neubau der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg und gründete die „Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer“. Das romanische Gotteshaus nahe seiner Heimatstadt Ludwigshafen war für Kohl Symbol der Einheit Europas.

Nicht zuletzt wegen seiner Ehe mit der Protestantin Hannelore Kohl galt der CDU-Politiker als überzeugter Verfechter der Ökumene. Nach dem Tod seiner Frau ging Helmut Kohl 2008 eine zweite Ehe ein und heiratete Maike Richter-Kohl. Ebenfalls 2008 stürzte Kohl schwer. Seitdem war er gesundheitlich angeschlagen und an einen Rollstuhl gefesselt. Der deutsche Papst Benedikt XVI. traf bei seinem Besuch in Freiburg im September 2011 Kohl und seine Frau zu einem privaten Gespräch.

(kna/rv 16.06.2017 sk)








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