2017-06-15 10:36:00

Papst zur Korruption: Gemeinsam gegen die schlimmste Seuche


Christen, Andersgläubige und auch Nichtglaubende sollen sich zusammenschließen und gemeinsam gegen Korruption vorgehen. Das schreibt Papst Franziskus in einem Vorwort zum neuen Buch des Kurienkardinals Peter Turkson, das an diesem Donnerstag unter dem Titel „Corrosione“ (auf Deutsch: Korrosion) in Italienischer Sprache erschienen ist. Am gleichen Tag fand im Vatikan eine Konferenz zu dem Thema statt.

Franziskus betont, wie Turksons Buch die verschiedenen Phasen aufzeige, die zur Korruption führten. Da gehe es um die spirituelle Ebene bis hin zu den sozialen und kulturellen Bedingungen sowie um politische und kriminelle Bereiche. Jeder diese Aspekte müsse berücksichtigt werden, schreibt der Papst. Jeder sei aufgerufen – auch die Kirche – dazu beizutragen, dass diese „schlimmste aller sozialen Seuchen“ besiegt werde. „Dazu bedarf es der Bildung und einer Kultur der Barmherzigkeit“, betont der Papst. Es brauche aber auch die Zusammenarbeit aller, im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten, fügt Franziskus an. Gemeinsam müsse man über das Übel der Korruption sprechen, die Konsequenzen anprangern und diese Plage verstehen, schreibt Franziskus. Der Begriff „Korruption“ erinnere auf Italienisch an die Wörter „cuore rotto“ – „gebrochenes Herz“ – und in der Tat gehe es bei der Korruption um eine Zerstörung.

Kardinal Turkson war Erzbischof von Cape Coast und Vorsitzender der Bischofskonferenz von Ghana. Aus seinen Erfahrungen in Afrika sowie als heutiger Vatikanmann habe er viele Erfahrung gesammelt. Turkson leitet seit 2016 das neue Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen.

Das Buch über die Korruptionsbekämpfung ist in Zusammenarbeit mit dem italienischen Philosophen Vittorio Alberti entstanden, der Offizial in Kardinal Turksons Dikasterium ist. In dem Buch wird die Korruptionsbekämpfung aus Sicht der katholischen Kirche erörtert. Die Korruption sei, so Turkson und Alberti, eine menschliche Denkweise und Einstellung, die verhindere, dass man spirituell wachse und vorwärts komme. Die Konsequenzen seien katastrophal für die Gesellschaft, weil sie Ungleichheiten schaffe.

(rv 15.06.2017 mg)

 








All the contents on this site are copyrighted ©.