2017-06-12 12:36:00

UNHCR: „Italien muss viel stärker unterstützt werden“


Über 1770 Menschen sind auf ihrer Flucht über das Mittelmeer in diesem Jahr bereits ums Leben gekommen oder gelten als vermisst. Das zeigen aktuelle Zahlen des Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR). Man sei sehr besorgt über die steigenden Zahlen, „und es ist erst der Beginn der Sommersaison von Überfahrten“, erklärte das UNHCR.

Am Wochenende hatten Hilfskräfte unter Führung der italienischen Küstenwache auf dem Mittelmeer über 2500 Migranten gerettet. Zwar begrüßte das UNHCR in einem Schreiben die Anstrengungen anderer europäischer Staaten und Nichtregierungsorganisationen zur Rettung von Flüchtlingen, aber Italien müsse viel stärker unterstützt werden. Das Hilfswerk fordert rasche regionale Antworten auf die tödliche Überreise nach Europa: „Lebensretten muss für alle oberste Priorität haben.“ Das gelte für die Länder auf beiden Seiten des Mittelmeers, so die UNCHR mit Blick auf die unübersichtliche Situation in Libyen. Auch die sogenannten Transitländer, also diejenigen, die Migranten in Richtung Libyen durchreisen, sollten nach Wunsch des UNHCR mehr Hilfe für Flüchtlinge leisten.

Libyen ist zum zentralen Ausgangspunkt für Migranten auf dem Weg nach Europa geworden. Von dort aus starten Tausende in seeuntauglichen Booten in Richtung Italien. Aufgrund fehlender staatlicher Strukturen in dem nordafrikanischen Land ist eine Hilfe für Flüchtlinge vor Ort und eine Bekämpfung von Schleppern kaum bis gar nicht möglich, bemängeln Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen immer wieder.   

(pm 12.06.2017 fr) 








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