2017-06-06 11:24:00

Kolumbien: Rebellen wollen bis Papstbesuch Waffenstillstand


Im September besucht Papst Franziskus Kolumbien. Das will die linksgerichtete Rebellengruppe ELN zum Anlass für einen Waffenstillstand nehmen. Am Montag haben die Rebellen in einer Erklärung den entsprechenden Vorschlag bekanntgegeben. „Wir regen an, Papst Franziskus im September mit einem bilateralen Waffenstillstand zu begrüßen, um damit den Prozess der Verhandlungen zu stärken“, heißt es in einer Mitteilung der Guerillagruppe. Wenn sowohl die kolumbianische Armee als auch die ELN selbst ihre Kämpfe einstellt, mache das die Friedensverhandlungen mit Präsident Juan Manuel Santos leichter und es könne noch vor dem Papstbesuch ein Abkommen ausgehandelt werden, so die Begründung für den Vorschlag. Die ELN spreche sich für einen sofortigen Waffenstillstand aus, berichten Medien übereinstimmend unter Berufung auf das Schreiben.

In Ecuador finden seit Februar Friedensgespräche zwischen kolumbianischer Regierung und den ELN-Rebellen statt. Die ELN („Nationale Befreiungsarmee“) wurde in den 1960er-Jahren von radikalen katholischen Priestern gegründet und zählt heute an die 1500 Kämpfer.  

Das südamerikanische Land war jahrzehntelang von Kämpfen unterschiedlicher Rebellengruppen, Paramilitärs  und der Armee mit tausenden Toten geprägt. 2012 begannen Friedensverhandlungen mit den FARC-Guerillas, für das im Jahr 2016 unterzeichnete Friedensabkommen erhielt der Präsident von Kolumbien Santos den Friedensnobelpreis.

(reuters/rv 06.06.2017 fr) 








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