Papst an Missionare: Lasst euch von der Realität provozieren

Der Papst bittet Missionare darum, bei der Evangelisierung auf alte und „neue Formen der Armut“ zu achten. Das sagte er an diesem Montag bei einer Audienz im Vatikan.

„Ich rufe euch dazu auf, aufmerksam die Lage der Völker zu analysieren, in deren Mitte ihr eure Evangelisierungs-Arbeit leistet. Werdet nicht müde, Menschen zu trösten, die große Armut und schweres Leid durchmachen, wie das in vielen Teilen Afrikas und Lateinamerikas der Fall ist. Lasst euch immer wieder von den konkreten Realitäten provozieren, mit denen ihr in Kontakt kommt...“

Auf ihre Mitmenschen in den Ländern der Mission sollten Missionare mit Barmherzigkeit zugehen, fuhr der Papst fort. Lernen könnten sie diese Barmherzigkeit von Gott.

„Es ist viel wichtiger, dass wir uns bewußt werden, wie sehr Gott uns liebt, als wie sehr wir selbst ihn lieben! Im selben Maß, in dem uns die Liebe des Herrn zu uns klar wird, werden wir anhänglicher an ihn. Je mehr wir auf dem Weg unseres Ordenslebens die göttliche Barmherzigkeit entdecken, umso leichter können wir sie nachahmen und allen gegenüber üben, auf die wir in unserem pastoralen Dienst zugehen.“

Franziskus betonte, wie wichtig es sei, dass das Evangelium wirklich in der konkreten Kultur der Menschen einheimisch werde und dass die Kirche „in einfacher und armer Form unter den Leuten präsent“ sei.

„Besondere Aufmerksamkeit verdienen das Gespräch mit dem Islam, der Einsatz für die Würde der Frau und die Werte der Familie, und schließlich die Sensibilität für das Thema Gerechtigkeit und Frieden.“

(rv 05.06.2017 sk)