2017-06-04 08:43:00

D: Kreuz oder kein Kreuz, das ist die Frage in Berlin


Die Debatte um das geplante Kuppelkreuz auf dem wiedererrichteten Berliner Stadtschloss hält weiter an. Am Wochenende meldete sich in der Zeitung “Welt" der Architekt des Stadtschlosses, Franco Stella, zu Wort. Er hält eine Tilgung des Kuppelkreuzes aus seinem Entwurf für „inakzeptabel". Die Kuppel des Stadtschlosses sei auch ohne Kreuz an eine christliche Formsprache angelehnt.

In der Debatte um die geplante Kuppelrekonstruktion fordern der Berliner Senat sowie Politiker von Linkspartei und Grünen, dass entgegen der ursprünglichen Pläne kein Kreuz auf der Kuppel errichtet werden soll. Andernfalls sei die weltanschauliche Neutralität des Humboldt-Forums, das in das Stadtschloss einziehen soll, in Gefahr.

Der evangelische Bischof Markus Dröge und der katholische Erzbischof Heiner Koch haben das geplante Kuppelkreuz wiederholt verteidigt. „Wer das Kreuz auf dem Humboldt-Forum kappen will, verdrängt die Fakten unserer christlich geprägten Kultur", sagte Dröge. Es sei „völlig unsachgemäß, heute noch zu behaupten, das Symbol des Kreuzes würde einen Dialog der Kulturen auf Augenhöhe verhindern".

Auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, betonte, durch das Kreuz empfinde er als Muslim „kein Gefühl des Störens". Es gehöre auf die Schlosskuppel, weil das Gebäude einen geschichtlichen Zusammenhang mit christlicher Symbolik aufweise. „Man sollte diesen Kontext nicht verschleiern oder zwanghaft abschaffen." Er könne sich nicht vorstellen, dass Besucher aus muslimischen Ländern sich gestört fühlten.

 

(kna/kap 04.06.2017 ord) 








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