2017-05-28 15:49:00

D: Evangelischer Kirchentag in Wittenberg beendet


Mit einem großen Freiluftgottesdienst ist an diesem Sonntag in Wittenberg der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag zu Ende gegangen. Dank für das gute ökumenische Miteinander kam vom Vorsitzenden der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gerhard Feige von Magdeburg. „Wer hätte das gedacht, vor 100 oder auch noch vor 10 Jahren, dass das 500. Reformationsjubiläum in ökumenischer Gesinnung begangen würde! Ich bin froh und dankbar heute hier sein zu dürfen“, sagte er während des Abschlussgottesdienstes des Kirchentages in Wittenberg.

Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen hatten sich laut Angaben der Veranstalter rund 120.000 Menschen auf den Elbwiesen vor den Toren der Stadt versammelt. Das Festwochenende an der Wirkungsstätte von Reformator Martin Luther (1483-1546) markierte zugleich den publikumswirksamen Auftakt zum Reformationssommer in Erinnerung an den legendären Thesenanschlag Luthers vor 500 Jahren. Dazu sind in den kommenden Monaten zahlreiche Veranstaltungen in Wittenberg und anderen Städten geplant.

Würdigung des Luther-Erbes und der Ökumene

In seiner Predigt würdigte der anglikanische Bischof von Kapstadt, Thabo Makgoba den Reformator als einen der „wahren Väter demokratischer Freiheit“. Die Reformation habe das Zeug dazu, auch die nächsten 500 Jahre als spirituelle Richtschnur zu dienen, so der Primas der anglikanischen Kirche in Südafrika.

Zusammen mit Makgoba standen der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, die Landesbischöfin von Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, sowie der Berliner Bischof Markus Dröge und Kirchentagspastor Arnd Schomerus am Altar.

Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm sagte, 500 Jahre nach der Reformation brauche es eine religiöse Erneuerungsbewegung, die helfe, die Einheit des Christentums wieder herzustellen. „Wir wollen endlich wieder zusammenkommen, den ganzen Reichtum unserer Traditionen miteinander teilen und einfach Freundinnen und Freunde in Christus sein - und auch so miteinander leben!“

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte unmittelbar im Anschluss an den Gottesdienst: „Der lebendige ökumenische Austausch zwischen den Konfessionen und die enge Zusammenarbeit der Christen tun dem ganzen Land gut.“ Er sei dankbar für das Engagement der Christen. Ohne dieses Engagement „würde unserer Gesellschaft viel Wärme und Menschlichkeit fehlen“.

Hohe Sicherheitsvorkehrungen

Der Kirchentag hatte am Mittwoch in Berlin begonnen. In den folgenden Tagen diskutierten zehntausende Teilnehmer über Religion, Politik und Gesellschaft, feierten Gottesdienste und Andachten. Ein Höhepunkt war der Auftritt des US-amerikanischen Ex-Präsidenten Barack Obama mit Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dem Brandenburger Tor. Der Kirchentag fand unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Mehrere tausend Beamte waren im Einsatz.

Einladung nach Münster und Dortmund

Der nächste Kirchentag wird 2019 in Dortmund abgehalten. 2018 findet „in ökumenischer Verbundenheit“ der Katholikentag in Münster statt, zu dem der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, einlud. Noch im laufenden Jahr ist überdies am 16. September in Bochum ein „Ökumenisches Fest“ geplant.

(pm/kna 28.05.2017 cs) 

 

 








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