2017-05-22 13:39:00

Papst: Haben wir ein offenes Herz für den Heiligen Geist?


„Jesus ist der Herr”: Das ist ein Satz, der einem Christen an sich einfach von den Lippen gehen sollte. Doch es ist ausschließlich der Heilige Geist, der ihn uns lehrt. Und um ihn zu hören und somit von Jesus Christus Zeugnis abzulegen, ist es nötig, sein Herz zu öffnen. Das betonte Papst Franziskus an diesem Montag bei der Morgenmesse in seinem Vatikandomizil Casa Santa Marta.

Beim Letzten Abendmahl, als Jesus seine Jünger auf seinen bevorstehenden gewaltsamen Tod vorbereitet, versucht er sie gleichzeitig zu beruhigen. „Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen“, sagt er; er werde den Jüngern einen „Beistand“ senden, der sie verteidigen werde. Ausgehend von dieser Ansprache Jesu an die Jünger im Abendmahlssaal entfaltete Papst Franziskus seine Predigt, in der er die besondere Rolle des Heiligen Geistes hervorhob. Nur dieser, so der Papst, gebe uns die Gewissheit, „von Jesus gerettet zu werden“, und lehre uns, „Jesus ist der Herr“ zu sagen.

Der Heilige Geist, Wegbegleiter eines jeden Christen und der Kirche

„Ohne den Heiligen Geist ist niemand von uns in der Lage, das zu sagen, zu hören, zu leben. Jesus hat an anderen Stellen dieser langen Ansprache über ihn gesagt: ,Er wird euch in die ganze Wahrheit einführen´, also er wird uns in die Richtung der ganzen Wahrheit begleiten“. Der Heilige Geist werde die Jünger an alles erinnern, was Jesus gesagt habe, und sie alles lehren, heißt es im Johannesevangelium. „Das heißt, der Heilige Geist ist der Wegbegleiter eines jeden Christen, auch der Wegbegleiter der Kirche. Das ist das Geschenk, das Jesus uns macht.“

Der Heilige Geist, so der Papst, sei ein großes Geschenk, das Jesus uns mache, nämlich das, „das uns nicht irren lässt.” Doch wo wohnt der Heilige Geist? Die Antwort: Dort, wo er ein offenes Herz findet. Franziskus verwies auf die erste Lesung aus der Apostelgeschichte, in der wir Bekanntschaft schließen mit der Purpurhändlerin Lydia - einer Frau, die „die Dinge anzupacken weiß“ und der „der Herr das Herz öffnete, um am Wort Gottes teilzuhaben“.

In ein verschlossenes Herz kann der Geist nicht eintreten

„Der Herr öffnete ihr das Herz, damit der Heilige Geist eintrete und sie zu einer Jüngerin werde. Und es ist genau im Herzen, wo wir den Heiligen Geist tragen. Die Kirche nennt ihn den ,süßen Gast' des Herzens – hier sitzt er. Aber in ein verschlossenes Herz kann er nicht eintreten.“ Es sei ein Irrtum, zu glauben, man könne „Schlüssel kaufen“, mit denen sich das verschlossene Herz öffnen lasse, mahnte der Papst: „Nein, auch das ist eine Gabe. Eine Gabe Gottes. Herr, öffne mir das Herz, damit der Geist eintrete und mich verstehen lasse, dass Jesus der Herr ist.“ Dieses sei ein Gebet, das wir dieser Tage sprechen sollten, betonte Franziskus, denn es brauche ein offenes Herz, damit der „Geist eintrete und wir den Geist anhören“ können.

Haben wir ein offenes Herz?

Er wolle nur zwei Fragen stellen, sagte der Papst daraufhin. „Erstens: Bitte ich den Herrn um die Gnade, dass mein Herz offen sei? Zweite Frage: Versuche ich, den Heiligen Geist anzuhören, seine Inspirationen, die Dinge, die er zu meinem Herzen sagt, damit ich weitergehe im christlichen Leben und auch ich bezeugen kann, dass Jesus der Herr ist? Denkt an diese beiden Dinge, heute: Mein Herz ist offen, und ich strenge mich an, den Heiligen Geist zu hören. Und so gehen wir im christlichen Leben voran und werden auch wir Zeugnis von Jesus Christus ablegen.“

(rv 22.05.2017 cs)








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