2017-05-20 12:13:00

Brasilien: Bischöfe fordern „Moral in der Politik“


Mit einem Dokument namens „Für Moral in der Politik“ reagieren die Bischöfe auf die neuesten Korruptionsskandale. Darin schrieben die Bischöfe, dass sie „mit Erstaunen und Empörung“ auf die vom Obersten Gericht neuen, angeordneten Korruptionsermittlungen gegen Politiker reagiert hätten.

„Solche Anschuldigungen erfordern rigorose Untersuchungen“ , heißt es in dem Schreiben. Dabei mahnte die Bischofskonferenz zu rechtsstaatlichen, und verfassungsmäßen Vorgehen. „Die Aufmerksamkeit und politische Beteiligung unserer Gemeinschaften, der Sozialbewegungen und der gesamten Gesellschaft können zur Aufklärung der Taten und zum Schutz der Moral, der Gerechtigkeit und des guten Miteinanders erheblich beitragen“, forderten die Bischöfe in dem Schreiben. Die katholischen Gemeinschaften sollten sich „friedlich und verantwortungsvoll“ am politischen Leben in Brasilien beteiligen und so zum Frieden und zur Gerechtigkeit in dem südamerikanischen Land beitragen.

Hintergrund des Schreibens ist unter anderem, die Anordnung des Obersten Gerichtshofes, Ermittlungen gegen Staatspräsident Temer wegen Korruption  und Beeinflussung von Ermittlungen in einem Schmiergeldskandal anzuordnen. Das Gericht hatte die Aussage eines Fleischfabrikanten veröffentlicht. Demnach hatte dieser zugegeben, an Temer Schmiergelder gezahlt zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft Temer außerdem vor, Ermittlungen zu einem Korruptionsskandal um den staatlichen Ölkonzern Petrobas behindert zu haben.

Brasilien steckt seit Monaten in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise. Immer wieder hatten die Bischöfe des Landes die Regierung und den Präsidenten kritisiert und zur Teilnahme am Generalstreik gegen die staatlichen Reformpläne im April aufgerufen.

(fides/ap/afp 20.05.2017 fr) 








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