2017-05-15 14:23:00

Irak: „Christen sollten jetzt nicht Unmögliches fordern“


Unter Christenführern im Nordirak ist ein Dissens über die Zukunft der Niniveh-Ebene aufgebrochen. Das chaldäische Patriarchat distanziert sich von einer Erklärung von drei Bischöfen – zwei syrisch-orthodoxen und einem syrisch-katholischen. Die drei Bischöfe haben am Freitag die Schaffung einer Schutzzone für Christen in der Niniveh-Ebene gefordert und nach einer internationalen Schutztruppe für diese Zone gerufen.

Die Bewohner der Städtchen und Dörfer der Niniveh-Ebene sind mehrheitlich Christen. 2014 hatte die Terrorgruppe Islamischer Staat die Ebene eingenommen, Zehntausende von Christen flüchteten – vor allem ins Kurdengebiet. Jetzt wollen viele Christen, trotz Sicherheitsbedenken, wieder in ihre Heimat zurückkehren.

Die Erklärung der drei Bischöfe schlägt vor, der Niniveh-Ebene weitgehende Autonomie zu geben und sie unter den internationalen Schutz der Vereinten Nationen zu stellen. Das chaldäische Patriarchat ließ einen Tag darauf wissen, das Statement der Bischöfe gebe nicht die Haltung der chaldäischen katholischen Kirche wieder. Priorität müsse der Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur haben, erst danach könne man sich mit der Frage beschäftigen, welche Art Verwaltung in der Niniveh-Ebene federführend sein soll. Die Christen dürften sich jetzt nicht „gegen andere Gruppen positionieren oder Unmögliches fordern“.

(ansa 15.05.2017 sk)








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