2017-05-12 19:29:00

Franziskus betet in Fatima um Frieden


Papst Franziskus hat in Fatima für den Frieden auf der Welt gebetet. Etwa zwei Stunden nach seiner Ankunft in Portugal besuchte er die Erscheinungskapelle von Fatima. Sie erinnert an die Visionen Mariens, die drei Hirtenkinder vor genau hundert Jahren, während des Ersten Weltkriegs, in der portugiesischen Provinz hatten.

Zehntausende von Menschen begrüßten den Besucher aus Rom in dem Städtchen mit dem arabischen Namen, das fast genau in der geographischen Mitte Portugals liegt, 120 km von der Hauptstadt Lissabon entfernt. Franziskus betete einen Moment schweigend vor der Marienstatue in der Kapelle am Ort der Erscheinungen. Dann schenkte er der Statue eine „Goldene Rose“, traditionelle Auszeichnung der Päpste für Marienwallfahrtsorte.

„Als in Weiß gekleideter Bischof…“

„Sei gegrüßt, o Königin, selige Jungfrau von Fatima“, betete der Papst. Er sei als „Pilger des Friedens und der Hoffnung“ gekommen und bete um Frieden, weil auch „heute Blut vergossen wird in den Kriegen, welche unsere Welt zerstören“. Deutlich spielte er auf das sogenannte Dritte Geheimnis von Fatima an: „Als in Weiß gekleideter Bischof gedenke ich all jener, die mit den reinen Gewändern der Taufe in Gott leben wollen und die Geheimnisse Christi betend betrachten, um den Frieden zu erlangen.“

Das Dritte Geheimnis, dessen Text erst im Jahr 2000 veröffentlicht wurde, spricht prophetisch von einem Mordanschlag auf einen in Weiß gekleideten Bischof. Der hl. Johannes Paul II. bezog es auf das Attentat, dessen Opfer er am 13. Mai 1981 – dem Gedenktag Unserer Lieben Frau von Fatima – geworden war, das er überlebt hatte.

„Im Innersten deines Seins, in deinem Unbefleckten Herzen blicke auf die Schmerzen der Menschheitsfamilie, die trauert und weint in diesem Tal der Tränen… Gib, dass wir dem Beispiel der seligen Francisco und Jacinta folgen und aller, die sich der Verkündigung des Evangeliums weihen. So werden wir jeden Pfad beschreiten, auf allen Wegen pilgern, alle Mauern niederreißen und jede Grenze überwinden, wenn wir zu den Peripherien hinausgehen und die Gerechtigkeit und den Frieden Gottes kundtun. In der Freude des Evangeliums werden wir die in Weiß gekleidete Kirche sein…“

„Gott existiert, er wohnt inmitten seines Volkes“

Die Seherkinder Francisco und Jacinta Marto sind ab diesem Samstag offiziell Heilige der Weltkirche: Die entsprechende Proklamation stellt den Höhepunkt dieser zweitägigen Fatima-Reise von Franziskus dar. „Hinausgehen zu den Peripherien“ und „Freude des Evangeliums“ sind Formulierungen, die dieser Papst häufig verwendet. Fatima steht, so fuhr Franziskus in seinem Gebet fort, dafür, „dass Gott existiert, dass er da ist, dass Gott inmitten seines Volkes wohnt, gestern, heute und in Ewigkeit“.

Wie schon kurz nach seiner Wahl im März 2013 stellte der Papst sein Pontifikat unter den Schutz Unserer Lieben Frau von Fatima. „Vereint mit meinen Brüdern und Schwestern in Glaube, Hoffnung und Liebe vertraue ich mich dir an. Vereint mit meinen Brüdern und Schwestern weihe ich mich Gott durch dich, o Jungfrau des Rosenkranzes von Fatima!“

(rv 12.05.2017 sk)








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