2017-05-09 15:34:00

Türkei: Schwierige Lage für Griechisch-Orthodoxe


Der griechisch-orthodoxe Patriarch Bartholomaios I. hat die aktuelle Situation für die Gläubigen in der Türkei als „bewölkten Horizont“ bezeichnet. Er thematisierte bei einem Runden Tisch in Istanbul die Enteignung, Zerstörung oder Besetzung von Kirchen, Klöstern, Schulen und anderen kirchlichen Einrichtungen durch die Regierung. Auch bemängelte er, dass 1971 die theologische Hochschule auf staatliche Veranlassung geschlossen wurde und bis heute nicht wiedereröffnet worden ist. Es sei fast ein Wunder, dass die griechisch-orthodoxe Kirche in der Türkei überhaupt noch am Leben sei, so der Patriarch. Zwar habe es unter den ersten Jahren von Recep Tayyip Erdogan an der Macht Erleichterungen für die Kirche gegeben, aber die neuen Entwicklungen bereiteten ihm Sorgen, sagte Bartholomaios I.

Auch der türkische Soziologe Ayhan Turhan Aktar von der Bilgi-Universität in Istanbul wirft dem türkischen Staat ein hartes Vorgehen gegen Griechisch-Orthodoxe vor. Die Anzahl der Gläubigen sei in den vergangenen 95 Jahren systematisch dezimiert worden, erklärte dieser anhand von statistischen Hochrechnungen. Andernfalls würden heute in der Türkei noch 330.000 Anhänger der Griechisch-orthodoxen Kirche leben und nicht nur 3.000, wie es tatsächlich der Fall sei.

(kap 09.05.2017 fr)








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