2017-05-09 13:17:00

Papstmesse: Gedenken an Ordensgründerin Luise von Marillac


Die Frühmessen mit Franziskus im Gästehaus Santa Marta sind mittlerweile allseits bekannt. Da geht der Papst in seinen Predigten jeweils auf das Tagesevangelium und die Lesungen ein und stellt auch gerne Zusammenhänge zur Aktualität her. An diesem Dienstag ging es zunächst um die Gastgeberinnen des Gästehauses: die Gemeinschaft der Töchter der christlichen Liebe, die den Wohnort des Papstes im Vatikan leitet, gedenkt nämlich an diesem Dienstag ihrer Gründerin, der heiligen Luise von Marillac (1591 in Paris; † 1660). Der liturgische Gedenktag der Heiligen ist allerdings der 15. März.

In der Predigt des Papstes ging es dann weiter um die Fügsamkeit: Ausgangspunkt seiner Gedanken war das Martyrium des heiligen Stephanus, über den er bereits in den vergangenen Tagen gesprochen hatte. Diesmal ging er noch konkreter auf die „Fügsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist“ ein. Stephanus hatte die Schriftgelehrten harsch gerade dafür kritisiert, dass es ihnen an dieser mangele, dass sie dem Heiligen Geist Widerstand entgegensetzten. Der erste Schritt auf dem Weg der Fügsamkeit, die hingegen die Haltung des Christen sei, sei die „Bereitschaft, das Wort Gottes aufzunehmen“, so der Papst. Dann folge der zweite Schritt, nämlich „das Wort Gottes zu kennen“ und schließlich gebe es noch einen dritten Schritt: „eins werden mit dem Wort Gottes“.

„Jeweils immer das Wort Gottes mit uns tragen, es lesen und unsere Herzen dem Wort, dem Heiligen Geist gegenüber zu öffnen, das ist es, das uns das Wort verstehen lässt. Und die Frucht dieses Erhaltens, des Kennens und Mittragens des Wortes Gottes, die Vertrautheit mit ihm, ist eine großartige Frucht. Die Haltung eines Menschen, der dies tut, ist Güte, Wohlwollen, Freude, Friede, Selbstbeherrschung und Sanftmut.“

Und mit diesen Eigenschaften werde auch der Heilige Geist beschrieben, fuhr Franziskus fort.

„Aber ich muss den Heiligen Geist, der mich zum Wort bringt, mit Fügsamkeit aufnehmen, also dem Heiligen Geist keine Gegenwehr leisten. Das führt mich dann zu diesem Lebensstil, zu dieser Art zu handeln… Man muss diesem Samen die Möglichkeit geben, zu keimen und in dieser Haltung der Güte, der Sanftmut, des Wohlwollens, des Friedens, der Liebe, der Selbstbeherrschung zu wachsen: all das macht den christlichen Stil aus.“

Das erste Mal, dass man Christen auch als solche bezeichnete, war, als die Nachfolger Jesu nach Antiochien kamen, wie es in der Lesung des Tages heißt (vgl. Apg 11, 19-26). Dort geht es darum, dass Petrus Barnabas als „Visitator“ nach Antiochia schickt. Die Reise dorthin sei ein voller Erfolg geworden, weil der Heilige Geist wirkte, so der Papst.

„Der Heilige Geist leitet uns, um keine Fehler zu begehen, um ihn mit Fügsamkeit anzunehmen, ihn im Wort zu kennen und nach ihm zu leben. Das ist eben das Gegenteil des Widerstandes, den Stephanus den Gemeindeleitern vorwarf und auch den Schriftgelehrten: ,Ihr habt euch immer gegen den Heiligen Geist gestemmt´. Fragen wir uns deshalb: Leisten wir dem Heiligen Geist Widerstand? Oder nehmen wir ihn stattdessen an? Tun wir das mit Fügsamkeit, wie es Jakobus sagt: ,Ihn gefügig aufnehmen´. Bitten wir den Herrn um diese Güte.“

(rv 09.05.2017 mg)








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