2017-05-06 13:43:00

Frauendiakonat: ZdK-Präsident wünscht mehr Entschiedenheit


Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, wünscht sich in der Frage eines möglichen Frauendiakonates auf Seiten der deutschen Bischöfe mehr Entschiedenheit. Das höchste repräsentative Gremium der katholischen Laien in Deutschland bittet die deutschen Oberhirten, sich in Rom für den sakramentalen Diakonat der Frau einzusetzen. Für einen entsprechenden Antrag sprach sich bei der Frühjahrsvollversammlung des ZdK am Freitag in Berlin eine große Mehrheit aus. 

Sternberg sagte am Samstag nach Abschluss der Vollversammlung  im Interview mit Radio Vatikan, er orte in der Bischofskonferenz diesbezüglich „noch eine große Zurückhaltung“: „Weil es auch noch keine klare Meinungsbildung zu der Frage gibt. Ich würde mir da mehr Bewegung und Engagement wünschen. Wir leben in einer männergeleiteten aber zunehmend weiblichen Kirche. Und wenn es da Bewegungen gibt auch in der Ämterfrage und wenn wir mit weiblichen Ämtern weiterkämen, wäre das sicherlich ein ganz bedeutender Schritt.“ Nicht nur für die weiblichen Mitglieder im ZdK sei das Thema „von allergrößter Bedeutug“, so Sternberg.

Die Diakonenweihe ist in der katholischen Kirche die erste Stufe auf dem Weg zur Priesterweihe und heute Männern vorbehalten. Diakone dürfen in der katholischen Kirche taufen und predigen. Sie können allerdings nicht die Messe feiern oder die Beichte abnehmen. Papst Franziskus hatte zuletzt eine Studienkommission damit beauftragt, den Frauendiakonat der frühen Kirche zu untersuchen, wo auch Diakoninnen wirkten. Die Argumentation zum Ausschluss von Frauen aus dem Diakonenamt kann Sternberg nicht teilen:

„Der Hinweis darauf, das ginge deswegen nicht, weil das dreigestufte Amt ein einheitliches Weiheamt sei, trägt insofern nicht, als dass doch im Zweiten Vatikanischen Konzil, was den Zölibat betrifft, (mit der Wiedereinführung der Amtes des ständigen Diakons, das auch verheirateten Männern offen steht; Anm.) eine Ausnahmeregelung getroffen wurde: das Zweite Vatikanische Konzil hat gesagt, für den Diakonat setzen wir den Zölibat zumindest zu Teilen aus.“

„Da passt eigentlich kein Blatt dazwischen“ 

Als „besonders wichtiges“ Thema der ZdK-Vollversammlung benannte Sternberg die ZdK-Initiative zur Stärkung der Demokratie in Deutschland, bei der prominente „Demokratie-Botschafter“ bis zur Bundestagswahl im September jeweils wöchentlich im Internet für die Errungenschaften dieser Staatsform werben und sensibilieren. Im Wahljahr müsse man sich „ganz klar für Demokratie und gegen Ausgrenzungen positionieren“, so der ZdK-Präsident - „gegen Positionen, die mit nicht-christlichen Themen und Thesen arbeiten, (…) und die die Menschenwürde und die Anerkennung von Fremden missachten.“

Zwischen Bischöfen und den katholischen Laien sieht Sternberg in diesem Anliegen „keine Differenzen“: „Da passt eigentlich kein Blatt dazwischen.“ Auch wenn man hier nicht explizit von der AFD spreche, habe man hier „immer eine klare Positionierung gehabt“, zeigt sich Sternberg überzeugt.

(rv 06.05.2017 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.