2017-05-05 09:00:00

D: Kanzlerin und Kardinal eröffnen neues KSI in Siegburg


Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki haben das Katholisch-Soziale Institut (KSI) an seinem neuen Standort in Siegburg bei Bonn feierlich eröffnet. Der Siegburger Michaelsberg sei ein „wunderbarer Ort“ mit großer Tradition und einem weitem Überblick, sagte sie bei dem Festakt am Donnerstag. Der Standort biete gute Voraussetzungen „für eine Bildungsstätte, die insgesamt Orientierung geben will“.

Merkel nannte das KSI vor 150 Gästen aus Politik, Gesellschaft, Kirche, Wirtschaft und Wissenschaft ein „Kleinod“. Damit zeige das Erzbistum Köln, welchen Stellenwert es der Bildungsarbeit einräume. Es sei wichtig, die Menschen zu „eigenständigem Denken und kritischer Urteilsfähigkeit“ zu befähigen. Das christliche Menschenbild biete einen guten Ausgangspunkt auf der Suche nach Halt und Orientierung. Die Kirche könne hier einen anderen Blick einbringen als die Politik. „Ich kann nur sagen: Mischen Sie sich ein, wenn Sie glauben, dass wir zu selbstzentriert sind», appellierte sie.

Woelki erklärte, das unter einem fast 1.000 Jahre alten Kirchturm positionierte KSI sei ein „weithin sichtbarer Leuchtturm“, der Orientierung geben wolle für Seele und Gewissen jedes einzelnen sowie für die Gestaltung eines Gemeinwesens. Die Kirche wolle aus der Mitte der Gesellschaft heraus daran mitwirken. Dies sei umso wichtiger in Zeiten, in denen an der Glaubwürdigkeit von Institutionen gezweifelt werde. Zuvor hatten Merkel und Woelki auf der Terrasse des KSI symbolisch ein Eröffnungsband zerschnitten und sich in das Goldene Buch des KSI und der Stadt Siegburg eingetragen.

Bewegte Geschichte

Das 1947 gegründete KSI war bereits Anfang des Jahres von Bad Honnef bei Bonn in die Siegburger Klosteranlage umgezogen. Die Benediktiner hatten im Juni 2011 nach knapp 950 Jahren ihre Abtei auf dem Michaelsberg aus personellen und finanziellen Gründen aufgegeben. Das Erzbistum Köln investierte für Um- und Neubauten rund 41 Millionen Euro, um dort das KSI unterzubringen. Weitere 6 Millionen Euro flossen in die Behebung eines Hagelschadens. Die Klosteranlage beherbergt auch das Edith-Stein-Exerzitienhaus und seit 2013 eine Gemeinschaft indischer Karmeliter-Ordensleute. Offen ist derzeit noch, was aus dem bisherigen Standort des KSI in Bad Honnef wird.

(kna 04.05.2017 cs)








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