2017-05-04 14:23:00

Deutschland/Österreich: Forderung nach Frauen als Priester


„Die Frauenfrage hat Sprengpotential, und das muss man auch ernst nehmen“, warnt die Tübinger Professorin für Dogmatik, Johanna Rahner, die Amtskirche. In einem Interview mit dem Portal katholisch.de forderte sie deswegen unter anderem die Priesterweihe für Frauen.  Die „Kirche kann es sich auf Dauer weder theologisch noch soziologisch leisten, Frauen nicht zu weihen“, sagte sie. Rahner wirft der katholischen Kirche in dieser Frage vor, eigene Prinzipien nicht einzuhalten. Sie verweist auf die hohe Zahl von Pastoralreferentinnen in Deutschland, denn: „Auch diese Berufungen wären eigentlich ein Weiheamt, wenn man es ernst nimmt.“

Die pastorale Aufgabe sei das Kerngeschäft der Kirche, eine sakramentale Aufgabe, für die es eine Weihe brauche. Professorin Rahner stellt gegenüber katholisch.de die Kirche deswegen vor eine Entscheidung: „Entweder Frauen gar nichts tun zu lassen oder das, was sie tun, endlich als das zu akzeptieren was es ist, nämlich sakramentales.“  Die einzige und endgültige Konsequenz müsse laut Rahner deswegen die Weihe zu Priesterinnen sein.

Die Glaubwürdigkeit der Kirche leide sehr daran, dass es keine ernsthafte Debatte über die Rolle der Frau in Kirchenämtern gebe, stellte Rahner fest. Sie lobte Papst Franziskus, dass  er Frauen in Leitungsfunktionen sichtbarerer machen möchte. Irgendwann werde es normal sein, dass Frauen kirchliche Führungsaufgaben übernehmen, sagte Rahner. „So ähnlich stelle ich es mir auch für die liturgischen Dienste vor.“

Auch in Österreich setzt sich eine Priesterinitiative für die Öffnung des Priesteramtes für Frauen ein. Bei einer Pressekonferenz in Wien forderte der Vorsitzender der Initiative, Pfarrer Helmut Schüler, am Donnerstag,  dass auch Frauen geweiht werden sollten: „Und zwar nicht wegen des Priestermangels, sondern wegen der Gleichwertigkeit von Mann und Frau.“

(katholisch.de/ kap 04.05.2017 fr) 








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