2017-05-03 10:00:00

D: Adveniat freut sich über konstante Einnahmen


Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat im Geschäftsjahr 2015/16 rund 47,8 Millionen Euro durch Kollekten, Spenden und weiteren Erträgen eingenommen. Damit seien die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr relativ konstant geblieben, sagte der Geschäftsführer des Hilfswerks, Stephan Jentgens, am Dienstag vor Journalisten in Essen: 

„Das Jahr 2015/16 schließt mit einem Volumen von 47,8 Millionen Euro an Einnahmen ab. Damit konnte Adveniat nahezu die Einnahmen halten im Vergleich zum Vorjahr. Wir haben vor allem im Bereich der Einzelspenden einen absoluten Höchststand erreichen können mit 11,6 Millionen Euro. 2.500 Projekte mit 41,9 Millionen Euro konnten wir fördern und wir halten die Verwaltungsquote von Adveniat in der Spitzenklasse der spendensammelnden Organisationen in Deutschland unter 10 Prozent.“

Während die Weihnachtskollekte 2015 mit 25,6 Millionen Euro rund 1,8 Millionen Euro unter der von 2014 gelegen habe, hätten sich zugleich die Einzelspenden um etwa 700.000 Euro auf 11,6 Millionen Euro erhöht, so Jentgens. Die sinkenden Erträge aus den Weihnachts-Gottesdiensten seien vor allem demografisch begründet. Im Gegenzug versuche das Hilfswerk, gezielter auf mögliche Spender zuzugehen und etwa auf Weihnachtsmärkten oder bei internationalen Sport- und Jugendveranstaltungen präsent zu sein.

Nach Worten von Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck hat das Hilfswerk durch die Spendenbereitschaft der Deutschen für Geflüchtete nicht an Einnahmen eingebüßt. Vielmehr habe sich die prozentuale Verminderung der Erträge 2016 im normalen Rahmen fortgesetzt. „Bei allem, was man zu bejammern hat, zeigen die Deutschen einen sehr hohen Einsatz für Menschen in Not und sind sehr bereit, viel zu geben“, lobte er. Gerade als Ruhrbischof sei er immer wieder erstaunt, dass diejenigen, die eher wenig haben, im Verhältnis zu ihren finanziellen Mitteln sehr viel geben. Zu den großen Herausforderungen für Adveniat gehörten seiner Ansicht nach heute vor allen Dingen drei Perspektiven:

„In nicht wenigen Ländern Lateinamerikas ist die Demokratie in Gefahr, dazu gehört Rechtsstaatlichkeit, dazu gehört die Frage nach sozialer Marktwirtschaft, aber auch die Frage nach einer parlamentarischen Demokratie, damit Freiheit aller Bürgerinnen und Bürger, Gerechtigkeit, aber auch Solidarität möglich werden – vor allen Dingen für die Ärmsten der Armen. Aufgrund der ökologischen, ökonomischen aber auch politischen Zustände in einigen Ländern ist es umso bedeutsamer, dass wir die Mittel in diesen Ländern so einsetzen, dass wir die Menschen  befähigen, sich für ein solches großes Projekt Demokratie einzusetzen, das dem Gemeinwohl hoffentlich wirklich dient.“

Der seit März amtierende Adveniat-Hauptgeschäftsführer Michael Heinz erklärte, das Hilfswerk habe im vergangenen Geschäftsjahr etwa 2.500 Projekte mit mehr als 40 Millionen Euro gefördert. „Adveniat geht es um jeden einzelnen Armen und Benachteiligten in Lateinamerika und der Karibik“, sagte der Pater. „Jeder Mensch hat das Recht auf ein würdevolles Leben. Dafür setze ich mich als neuer Hauptgeschäftsführer ein.“ Es dürfe nicht sein, dass Lateinamerika zum „vergessenen Kontinent“ werde.

(kna 03.05.2017 cs)








All the contents on this site are copyrighted ©.