2017-05-02 11:55:00

Ägypten: Ökumenisches Lob für Papst-Besuch


Nach dem Besuch von Papst Franziskus äußern sich Beobachter einig: Die Reise hatte Symbolwirkung für das Miteinander der verschiedenen christlichen Konfessionen in Ägypten. „Das hat den Ägyptern moralischen Auftrieb gegeben, vor allem nach den Anschlägen vom Palmsonntag“, sagte der Sprecher der katholischen Bischöfe in Ägypten, Rafic Greiche, der Nachrichtenagentur CNS. Damals hatten Terroristen zwei koptische Kirchen angegriffen. Dabei sind 45 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 100 wurden verletzt. Deswegen sei es wichtig gewesen, dass der Papst allen Menschen in dem Land ein Zeichen von Liebe, Frieden und Hoffnung gegeben habe, erklärte Greiche.

Zusammenleben von Kopten und Katholiken

Vor allem für das Zusammenleben von Kopten und Katholiken in Ägypten habe der Besuch viel verändert. So die Einschätzung des Nahost-Fachmannes und Islam-Kenner Pater Samir Khalil Samir. „Ein großer Schritt“ war für ihn, dass Papst Franziskus und der koptisch-orthodoxe Papst Tawadros II. eine Erklärung zur gemeinsamen Taufe unterzeichnet hatten.

Beide Kirchen erkennen jetzt ihre Taufen gegenseitig an. Für koptisch-katholische Ehepaare, von denen es laut Pater Samir viele in Ägypten gibt, sei das ein gutes Zeichen. Denn bisher sah die koptische Regel vor: Wer zur koptischen Kirche wechselte, der musste sich neu taufen lassen, auch wenn diese Person bereits katholisch getauft war.

Die koptischen Vertreter haben vom Papst ein Zeichen der Hoffnung mitgenommen. Der Agentur CNS sagte der Leiter des koptisch-katholischen Seminar in Kairo, Shenouda Andraos: „Er hat uns ermutigt, Hoffnung in alle zu stecken, um die wir uns kümmern: Die Behinderten, die Armen und die Benachteiligten.“

(cns 02.05.2017 fr)








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