2017-04-28 12:40:00

Kuba: Kardinal plant Buch über Verhandlungen mit Obama und Castro


Der kubanische Kardinal Jaime Ortega Alamino wird im Mai in Madrid ein Buch über die Verhandlungen zwischen den USA und Kuba veröffentlichten. Wie der Sender „Radio Marti“ unter Berufung auf den Verlag „San Pablo“ berichtet, soll das Buch aus der Perspektive des Alterserzbischofs von Havanna die historischen Ereignisse beschreiben.

Papst Franziskus hatte Ortega als Sondervermittler damit beauftragt, auf zunächst vertraulichem Weg direkt mit US-Präsident Barack Obama und Kubas Machthaber Raul Castro Kontakt aufzunehmen. Damit sollte er den Verhandlungen über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen den Weg ebnen. Ortega stand dem Erzbistum Havanna fast 35 Jahre lang vor. Als Erzbischof der Hauptstadt war er eine wichtige Figur im politischen Reformprozess und gleichermaßen Ansprechpartner für die Regierung Kubas wie für oppositionelle Kreise. Dreimal wählten ihn die kubanischen Bischöfe zum Vorsitzenden ihrer nationalen Konferenz. Höhepunkte seiner Amtszeit waren die Besuche der Päpste Johannes Paul II. (1988) und Benedikt XVI. (2012) auf der seit 1961 von den Castro-Brüdern kommunistisch regierten Karibikinsel.

In die Geschichtsbücher schaffte es Ortega vor allem mit einem inzwischen legendären Botendienst: Papst Franziskus hatte ihn als einen seiner wichtigsten Vertrauten in Lateinamerika im Vorfeld der direkten Gespräche zwischen Washington und Havanna in die USA geschickt. Dort übergab Ortega Präsident Barack Obama unbemerkt von der Öffentlichkeit persönlich ein Schreiben des Papstes.

(kna 28.04.2017 gbs)








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