2017-04-25 11:53:00

Papstmesse: Mit Bescheidenheit die Frohe Botschaft verkünden


Die Frohe Botschaft soll man „mit Bescheidenheit“ verkünden und nicht mit Überheblichkeit. Das war der Aufruf des Papstes an diesem Dienstag bei der Frühmesse im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Ausgehend vom Tagesheiligen, dem Evangelisten Markus, sagte der Papst, dass die Christen das Bedürfnis verspürten, „hinaus zu gehen, um das Evangelium zu verkünden“. Vor den Mitgliedern des K9-Rates, die ebenfalls an der Morgenmesse teilnahmen, führte Franziskus aus, dass es bei der Verkündigung nicht um eine „Lebensversicherung“ für den Verkünder gehe. Vom 24. April bis zum 26. April 2017 tagt zum 19. Mal im Vatikan der Rat der neun Kardinäle („K9“). Aufgabe des Beratergremiums ist es, Papst Franziskus bei der Reform der Römischen Kurie und der Regierung der Weltkirche zu unterstützen.

Wer das Evangelium verkünde, müsse immer unterwegs sein, so der Papst:

„Hinausgehen, um zu verkünden: Und in diesem Hinausgehen, da spielt sich das Leben des Predigers ab! Er kann sich nicht im Sicheren fühlen, es gibt da keine besondere Lebensversicherung für die Prediger. Und wenn ein Prediger eine Lebensversicherung sucht, dann ist er auch kein echter Verkünder der Frohen Botschaft. Er wird stattdessen zu Hause bleiben, sich in Sicherheit verborgen fühlen. Geht hinaus, denn die Frohe Botschaft Jesu Christi verwirklicht man, indem man hinausgeht, immer. Und mit Hinausgehen meine ich sowohl physisch gehen als auch spirituell und auch im leidenden Sinne. Denken wir hier an die vielen Kranken, die so viele sind, und durch ihre Leidensgeschichte die Frohe Botschaft verkünden.“

Der Apostel Petrus sei der Lehrer des Evangelisten Markus gewesen. So habe der Apostel dem Evangelisten auch den Stil vorgegeben und dieser bestehe darin, „mit Bescheidenheit über den Sohn Gottes zu sprechen“. Die Frohe Botschaft sei kein Karneval oder Fest, fügte Franziskus an. Das sei nicht Evangelium.

„Und weshalb gerade mit Bescheidenheit? Weil wir eine Botschaft der Demütigung weiterreichen, die zwar Ruhm beinhaltet, aber durch die Demütigung geschah. Es gibt da die Versuchung, das Evangelium anders zu verkünden. Das ist die Versuchung des Machtstrebens, der Überheblichkeit und Weltlichkeit. Da möchte man die Frohe Botschaft verwässern, sie ihrer Kraft berauben und ein Evangelium ohne Christus am Kreuz und ohne seine Auferstehung verbreiten. Deshalb sagt dann auch Petrus klar: Seid vorsichtig, gebt acht! Euer Feind, der Teufel, geht umher wie ein Löwe, um seine Beute zu suchen. Widersteht ihm, bleibt fest im Glauben und seid euch bewusst, dass eure Geschwister auf der Welt dieselben Leiden haben. Die Verkündigung des Evangeliums ist, wenn sie wahr ist, Versuchungen ausgesetzt.“

Denn, wäre dies nicht so, dann hieße das, dass der Teufel kein Interesse an uns habe, so der Papst. Doch der Herr sei immer auf unserer Seite und schenke uns Kraft und Mut, wie er sie den Aposteln gegeben habe.

„Der Herr wird uns trösten und uns die Kraft geben, vorwärts zu gehen. Denn er handelt mit uns, wenn wir bereit sind, das Evangelium hinauszutragen und dabei aus uns selbst herauszugehen, wenn wir den gekreuzigten Christus verkünden, diesen Skandal und diese Verrücktheit. Möge der Herr uns diese Gnade gewähren, uns allen Getauften, den Weg der Evangelisierung mit Bescheidenheit zu begehen und Vertrauen in den Herrn haben. Verkünden wir alle: ,Das Wort ist Fleisch geworden.´ Das ist verrückt, es ist ein Skandal, aber seien wir uns bewusst darum, dass der Herr bei uns ist und durch uns handelt.“

(rv 25.04.2017 mg)








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