2017-04-24 15:52:00

Ägypten: Papst ohne gepanzertes Auto


Der Vatikan ist vor der Ägyptenreise des Papstes „nicht besorgt“. Das sagte Vatikansprecher Greg Burke an diesem Montag bei der Vorstellung der Einzelheiten der Reise vor Journalisten. Die Reise finde ungeachtet der jüngsten Anschläge wie geplant statt, so Burke. Der Papst werde während seines zweitägigen Besuchs in Kairo ein „normales Auto ohne Panzerung" verwenden.

„Der Papst möchte positive Signale aussenden”, sagte Greg Burke gegenüber Radio Vatikan. „Er ist nicht naiv und kennt die Situation in Ägypten, er weiß, was passiert ist mit den Kopten in den vergangenen Jahren und besonders auch am Palmsonntag. Aber will eben auch ein positives Signal setzen.“

Der Papst wird auf seiner 18. Auslandsreise von den Kardinälen Kurt Koch (Ökumenerat), Leonardo Sandri (Ostkirchenkongregation) und Pietro Parolin (Staatssekretariat) begleitet. In Kairo trifft Franziskus am Freitag zu Gesprächen mit Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi und dem Großimam der Al-Azhar Universität, Ahmed Mohammed al-Tayyeb, zusammen. Der Papst spricht laut Programm auch auf einer internationalen Konferenz zum Thema Frieden, die von der Al-Azhar-Universität ausgerichtet wird. Zudem ist eine Begegnung mit dem koptischen Papst Tawadros II. vorgesehen. Beide wollen an der Peter-und-Paul-Kirche gemeinsam für die Opfer des islamistischen Anschlags vom 11. Dezember 2016 beten, als ein Selbstmordattentäter in der Kirche 28 Personen tötete.

Am Samstag feiert Franziskus auf einem Luftwaffenstützpunkt am Stadtrand von Kairo einen Gottesdienst. Dazu werden mehr als 20.000 Gläubige erwartet. Ursprünglich war die Messe in einer Halle in der Innenstadt von Kairo vorgesehen. Nach ägyptischen Angaben waren auch Sicherheitsbedenken für den Ortswechsel verantwortlich. Anschließend steht ein Mittagessen mit den ägyptischen Bischöfen sowie der Besuch eines Priesterseminars auf dem Programm. Insgesamt hält sich der Papst 27 Stunden in Ägypten auf.

An der Konferenz an der Al-Azhar-Universität nehmen auf Einladung des Großimams auch das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christenheit Patriarch Bartholomaios I. sowie Patriarchen der Kirchen im Nahen Osten teil. Es ist das erste Mal, dass ein derartig prominent besetztes christlich-muslimisches Treffen stattfindet.

 

(kna/rv 24.04.2017 ord)








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