2017-04-22 12:57:00

Vatikan: Unkontrollierten Waffenhandel in Nahost stoppen


Der Vatikan hat Waffenlieferanten zur Einhaltung von internationalen Verträgen über Waffenverkauf gemahnt. „Das Blut unschuldiger Zivilisten klagt den unkontrollierten Fluss von Waffen in der Nahost-Region schwer an“, sagte der Botschafter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Bernadito Auza, bei einer am Samstag im Wortlaut verbreiteten Rede beim UN-Sicherheitsrat in New York.

Die Missachtung internationaler Vereinbarungen zum Waffenhandel befeuere bewaffnete Konflikte, Verbrechen, Terroranschläge und die Vertreibung von Menschen, sagte Auza. Friede, Sicherheit, Stabilität und nachhaltige Entwicklung würden somit verunmöglicht. Vergessen würde oft, dass die meisten von bewaffneten Konflikten Betroffenen Zivilisten seien, zudem würden die gehandelten Waffen oft gegen zivile Infrastruktur wie Schulen, Spitäler sowie der Wasser- und Nahrungsmittelversorgung eingesetzt.

Zweistaatenlösung für Palästina

Die aktuellen Geschehnisse in der Nahost-Region beobachte der Vatikan mit größter Sorge, betonte Auza. Ethnische und religiöse Minderheiten, die über Jahrtausende in Frieden miteinander und neben der muslimischen Mehrheit lebten, würden derzeit von Extremisten angegriffen. „Ihr kulturelles und historisches Erbe wurde zerstört und es droht, dass jede Spur ihrer langwährenden Präsenz in der Region ausgelöscht wird.“ Die internationale Gemeinschaft und speziell der UN-Sicherheitsrat dürfe nicht diese Völker vergessen und müsse die Anstrengungen verstärken, um sie vor dem Völkermord durch Terrorgruppen und andere nichtstaatliche Akteure zu schützen, forderte der Vertreter des Heiligen Stuhls.

Für den Palästina-Konflikt bestärkte der Vatikan seine bereits seit 1947 bestehende Unterstützung für eine Zwei-Staaten-Lösung. Eine friedliche Koexistenz müsse ermöglicht werden, wozu direkte Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien aufgenommen werden sollten, „mit starker und wirkungsvoller Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft“, betonte Auza.

(kna 22.04.2017 sk)








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