2017-04-22 13:14:00

Syrien: „Heute sagen wir: Es reicht!“


Vor genau vier Jahren sind in Syrien zwei Erzbischöfe von Aleppo spurlos verschwunden: Boulos und Youhanna. Bis heute fehlt von ihnen jede Spur; ob sie überhaupt noch leben, ist unklar. Zum vierten Jahrestag der Entführung haben der griechisch-orthodoxe Patriarch Yohanna X. und sein syrisch-orthodoxer Amtskollege Mar Ignatios Aphrem II. an diesem Samstag an die zwei Erzbischöfe erinnert. Dabei äußern sie auch scharfe Kritik an allen, die von außen zum syrischen Bürgerkrieg beitragen. „Heute sagen wir: Es reicht!“, so die Erzbischöfe wörtlich.

„Wir sind immer noch hier“

Es gebe in Syrien internationale Akteure, „die Terroristen finanzieren und dann so tun, als ob sie sie nicht kennen“. Hinterher kämen sie dann „hierher, um sie angeblich zu bekämpfen“, heißt es in dem Appell, aus dem die Nachrichtenagentur fides zitiert. Die Entführung der zwei Erzbischöfe und vieler Priester ziele womöglich darauf ab, die Christen aus Syrien zu vertreiben. Doch das werde nicht gelingen. Wörtlich heißt es in dem Appell: „Vor vier Jahren geschahen die Entführungen, seit sechs Jahren dauert die Krise – und wir sind immer noch hier, bei den Gräbern unserer Vorfahren.“

Am 22. April 2013 waren der syrisch-orthodoxe Erzbischof Mor Gregorios Yohanna Ibrahim und der griechisch-orthodoxe Erzbischof Boulos Yazigi, die beide ihren Sitz in Aleppo haben, auf der Fahrt von der syrisch-türkischen Grenze in Richtung Aleppo von Unbekannten entführt worden. Zu der Entführung bekannte sich bis heute niemand. Seither gab es immer wieder Gerüchte im Zusammenhang mit der Entführung, die sich jedoch stets als unwahr erwiesen.

(fides 22.04.2017 sk)








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