2017-04-12 09:23:00

Gänswein: Benedikt XVI. freut sich auf Bruder Georg


Georg Ratzinger, Bruder des emeritierten Papstes, kommt anlässlich des 90. Geburtstages Benedikt XVI. für „einige Tage“ nach Rom. Das hat Kurienerzbischof Georg Gänswein jetzt im Interview mit der italienischen Zeitung „La Repubblica“ bestätigt. Aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigungen war unklar gewesen, ob der 93-jährige ehemalige Regensburger Domkapellmeister auch in diesem Jahr nach Rom reisen kann. Dass sein Bruder kommt, sei für Benedikt XVI. das „größte Geschenk“, so Gänswein. 

„Bescheiden“ und „bayrisch“ werden laut Angaben des Privatsekretärs des emeritierten Papstes die Geburtstagsfeierlichkeiten. Diese Einfachheit habe Benedikt XVI. selbst gewünscht. Mit seinen 90 Jahren sei der ehemalige Papst „unbeschwert und gut gelaunt“, so Kurienerzbischof Gänswein. Offizielle Feiern zum Geburtstag Benedikt XVI. am kommenden Ostersonntag sind im Vatikan nicht vorgesehen. Es wird jedoch damit gerechnet, dass Papst Franziskus seinem Vorgänger persönlich gratuliert.

Am Ostermontag ist eine Feier mit bis zu 50 geladenen Gästen aus Bayern und Rom geplant. Dazu reist der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer mit seiner Gattin Karin aus München an. Auch eine Abordnung von 30 Bayerischen Gebirgsschützen sowie die Pentlinger Bürgermeisterin Barbara Wilhelm zählen zur Schar der Gratulanten. In ihrer Gemeinde wohnte Joseph Ratzinger in seiner Zeit als Theologieprofessor in Regensburg. 

Friedlich und unbeschwert

Im Interview mit „La Repubblica“ ging Kurienerzbischof Gänsein auch auf den Amtsverzicht Benedikt XVI. ein. Am 28. Februar 2013 war er als erster Papst der Neuzeit freiwillig zurückgetreten. Benedikt XVI. sei „überzeugt, das Richtige auch zum Wohl der Kirche getan zu haben“: Er habe diesen Schritt „niemals bereut“, so Gänswein, der von einer „berührendem Frieden in der Seele“ des emeritierten Papstes sprach.

Über den Gesundheitszustand des emeritierten Papstes berichtete der Präfekt des Päpstlichen Hauses, Benedikt XVI. sei geistig „sehr wach“. Allerdings spiele er etwas weniger Klavier: „Er sagt, seine Hände gehorchen nicht mehr wie früher, oder wie sie es tun sollten, um gut zu spielen“, so Gänswein. Dafür konzentriere sich der emeritierte Papst jetzt wieder auf die Lektüre der Kirchenväter. Auch wenn Benedikt XVI. das Laufen schwer falle, garantiere ihm seine Gehhilfe „Autonomie und Sicherheit in seinen Bewegungen“.

Kritik und der Versuch, den emeritierten und den amtierenden Papst als Gegensätze zu inszenieren, dürfte Benedikt XVI. wohl wahrnehmen, so Erzbischof Gänswein weiter: „Aber er lässt sich nicht von solchen Artikeln oder entsprechenden Darstellungen provozieren. Er habe entschieden „zu schweigen“ und bleibe dieser Entscheidung treu, so der Privatsekretär des emeritierten Papstes.

(la repubblica/kap 12.04.2017 pr)








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