2017-04-10 13:03:00

Papst an Biotechnologen: „Bedenkt auch negative Folgen"


Papst Franziskus hat italienische Biotechnologen dazu aufgerufen, ihre Forschung nicht blind voranzutreiben. Aufgabe der Biotechnologie sei es auch, negative Folgen ihrer Wissenschaft vorherzusehen und zu vereiteln, wie etwa einen „verzerrten Gebrauch der Fähigkeit zur Manipulation des Lebens“, sagte der Papst vor Angehörigen des Nationalkomitees für Biosicherheit, Biotechnologie und Lebenswissenschaften, die er am Montag in Audienz empfing. Franziskus ortete ein „hohes Risiko“ dafür, dass Bürger und zuweilen auch Politiker nicht ganz verstehen, wie komplex die Herausforderungen seien, die sich durch das Voranschreiten der biotechnologischen Forschung stellen, und wie groß die Gefahr eines Missbrauchs der Macht sei, die dadurch entsteht.

Überdies sollten die Forscher auf der Hut vor allzu großer Nähe mit wirtschaftlicher Macht sein, riet der Papst. In einem solchen Fall könnten „die Interessen die Lebensstile und die sozialen Orientierungen beeinflussen und in die Richtung des Profits für gewisse Industrie- und Handelsgruppen drängen, zum Schaden der ärmeren Bevölkerungen und Nationen“. Es sei nicht einfach, wissenschaftliche, ethische, soziale, wirtschaftliche und politische Instanzen in Einklang zu bringen, räumte der Papst ein; das brauche Demut und Offenheit für einen Austausch verschiedener Positionen.

(rv 10.04.2017 gs)








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