2017-04-08 11:06:00

Brasilien: Boff will Benedikt XVI. umarmen


Der Befreiungstheologe Leonardo Boff wünscht sich eine Aussöhnung mit dem emeritierten Papst Benedikt XVI. (2005-2013). Im Interview zum bevorstehenden 90. Geburtstag Benedikts sagte Boff der Katholischen Nachrichten-Agentur in Rio: „Er ist stets ehrlich, und deswegen schätze ich ihn.“ Wenn er einmal den derzeitigen Papst Franziskus treffe, der ihn bereits eingeladen habe, so der 78-jährige Boff, „dann möchte ich auch Kardinal Ratzinger, den Papst Benedikt XVI., umarmen, um eine Art Versöhnung zu erreichen“. Er wünsche ihm, „dass er weiter lebt und denkt, um weiterhin ein Zeugnis des Glaubens abzugeben“.

Boff hatte als Student eine enge Beziehung zu seinem Mentor Joseph Ratzinger. Anfang der 1980er Jahre erteilte ihm die damals von Ratzinger geleitete Römische Glaubenskongregation jedoch ein Lehrverbot. Nach dem Prozess hätten sich die beiden nie wieder getroffen, so Boff. „Ab und zu hat er mich kritisiert, aber das waren theologische Fragen.“ Trotz allem habe Ratzinger „immer seine Eleganz, seine Fairness bewahrt“.

Boff wünschte dem emeritierten Papst zu seinem 90. Geburtstag „Gesundheit, Klarheit des Geistes, dass er stets ein Zeugnis der Treue, des Dienstes an der Kirche und an der Menschheit ist“. Er hoffe, dass Benedikt XVI. weiter seinen Nachfolger Papst Franziskus unterstütze, „wie er es immer getan hat“.

Der Brasilianer betont, er habe Ratzinger „trotzdem immer als Person und als Theologe geschätzt“. Er habe verstanden, „dass er nach der Logik der Glaubenskongregation dazu verdammt war, mich zu zensieren.“ Immer wenn Journalisten Ratzinger später gefragt hätten, wie es mit Boff stehe, habe er gesagt: „Boff ist ein frommer Theologe. Und er wird eines Tages wieder zurückkommen zur guten Lehre der Kirche.“

(kna 08.04.2017 sk)








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