2017-04-05 10:49:00

Papst verurteilt mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Syrien


Der Papst hat den mutmaßlichen Giftgaseinsatz in der syrischen Provinz Idlib vom Dienstag scharf verurteilt. Das Massaker, bei dem zahlreiche Kinder erstickten und starben, sei ein „Horror“ und „inakzeptabel“, sagte Franziskus bei der Generalaudienz. Er bete für die Opfer und deren Familien, so der Papst, der sich mit einem Aufruf an alle Menschen der Region sowie die nationalen und internationalen politischen Verantwortungsträger wandte, diese „Tragödie“ zu beenden und der leidenden Bevölkerung vor Ort zur Hilfe zu kommen.

Der Anschlag, bei dem 20 Kinder und mehr als 50 Erwachsene starben, sorgte weltweit für Entsetzen und Kritik. Die Bilder von Kindern, die in der von Rebellen kontrollierten Stadt Chan Scheichun im Nordwesten des Landes offenbar durch Giftgas erstickten, seien „schrecklich und herzzerreißend“, sagte Unicef-Direktor Anthony Lake am Dienstag Ortszeit in New York. Wenn sich der Einsatz von Giftgas bestätige, dürfe die internationale Gemeinschaft nicht nur mit Empörung reagieren, sondern müsse endlich handeln und der verheerenden Gewalt in Syrien ein Ende setzen, betonte sie. Der Anschlag dürfe die Gewalt, die an anderer Stelle in Syrien stattfinde, jedoch nicht vergessen machen, so der UNO-Vertreter weiter: Täglich litten auch in Aleppo, Damaskus und anderen syrischen Städten mehr als 280.000 Kinder, die von humanitärer Hilfe abgeschnitten seien.

Der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für Syrien, Staffan de Mistura, sprach von einem „fürchterlichen Angriff“ und kündigte eine Untersuchung des Vorfalls an. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini verurteilte den Angriff als „allerschlimmstes unter den schlimmen Kriegsverbrechen“.

(rv/kna 05.04.2017 pr)








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