2017-04-05 11:52:00

Papst: Hoffnung ist christliches Handeln


Hoffnung ist weder Vorstellung noch Gefühl, sie ist konkretes Tun. Das hat Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz unterstrichen. Ausgehend vom Ersten Petrusbrief sprach der Papst in seiner Katechese auf dem Petersplatz vom Ostergeheimnis, der Auferstehung Christi.

Der Aufruf des Apostels, Christus „im Herzen heilig zu halten“, könne Trost und Frieden spenden, unterstrich Franziskus, der die Gläubigen dazu ermunterte, den Petrusbrief Wort für Wort zu lesen. In der Taufe erneuere der Herr seine Kraft in uns, erinnerte er, wie auch die Auferstehung Christi ein Zeichen der personifizierten Hoffnung sei:

„Unsere Hoffnung ist kein Konzept oder Gefühl, auch kein Telefon oder ein Haufen Reichtümer: nein! Unsere Hoffnung ist eine Person, der Herr Jesus, den wir lebendig in uns und unseren Geschwistern wiedererkennen, denn er ist auferstanden. Die slawischen Völker grüßen sich in der Osterzeit nicht mit „Guten Tag‘, sondern mit ,Christus ist auferstanden!‘, und sie freuen sich, das so zu sagen. Das ist der Morgen- und Abendgruß, den sie uns geben: ,Christus ist auferstanden!‘“

Greifbar werde diese Hoffnung im Lebenszeugnis, erinnerte der Papst. Der Christ dürfe die Hoffnung nicht verstecken, sondern müsse dem Beispiel Jesu mit Taten folgen, um die Fülle der Nächstenliebe voll leben zu können:

„Eine Hoffnung, die nicht den Mut hätte, hinauszugehen und sich zu zeigen, wäre eine schwache Hoffnung; doch unsere Hoffnung (…) muss sich notwendigerweise befreien und die feine und unverwechselbare Form der Milde, des Respektes, der Güte gegenüber dem Anderen annehmen, und sogar dahin gelangen, dass sie dem vergibt, der uns Böses tut. Eine Person, die keine Hoffnung hat, kann nicht vergeben, sie kann den Trost der Vergebung nicht spenden und auch den Trost des Vergebens nicht empfangen.“

Böses mit Böses zu vergelten sei eine kriminelle Taktik, die „Mafiosi“ verfolgten, ergänzte der Papst: „Denn die Mafiosi haben keine Hoffnung.“ Christen hingegen seien dazu bereit, bei ihrem Einsatz für das Gute zu vergeben und auch Opfer in Kauf zu nehmen – Franziskus zitierte hier die Worte des Petrus: „Es ist besser, für gute Taten zu leiden, wenn es Gottes Wille ist, als für böse.“ (17) Mit diesem Tun werde das Ostergeheimnis gleichsam in jedem einzelnen von uns neu belebt, so Franziskus:

„Wenn wir akzeptieren, für das Gute zu leiden, in den kleinsten und größten Situationen unseres Lebens, ist es, als ob wir um uns Samen der Auferstehung ausstreuen, Samen des Lebens, und das österliche Licht in der Dunkelheit erstrahlen lassen. (…) Deshalb hält uns der Apostel dazu an, zu segnen statt zu kränken: der Segen ist keine Formalität, kein Zeichen der Höflichkeit, sondern eine große Gabe, die wir zuallererst empfangen haben und die wir mit unseren Geschwistern teilen können.“

 

(rv 05.04.2017 pr)








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