2017-04-04 11:55:00

Russland: Kirche verurteilt Anschlag in Sankt Petersburg


Mindestens 14 Menschenleben hat ein mutmaßlicher Anschlag in der U-Bahn der russischen Millionenstadt Sankt Petersburg gefordert. Vertreter der römisch-katholischen und russisch-orthodoxen Kirche verurteilten die Tat und sagten den Opfern Hilfe zu. Der katholische Moskauer Erzbischof Paolo Pezzi ließ in einem am Montagabend veröffentlichten Kondolenzschreiben verlauten, er  bete für die „Erlösung Russlands und der ganzen Welt vom Fluch des Terrorismus“. Der „Terroranschlag“ erfülle ihn mit tiefer Trauer.

„Aggression gegen friedliche Bürger“

Der orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. verurteilte entschieden die „Aggression gegen friedliche Bürger“. Die Gesellschaft müsse „jedem Ausdruck von Gewalt entgegentreten“. Den Opfern und ihren Angehörigen sprach er sein Beileid aus. Das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt bat die Priester von Sankt Petersburg, diesen beizustehen.

Zuvor hatte bereits der orthodoxe Metropolit von Sankt Petersburg, Warsonofi, den Opfern der Explosion in der U-Bahn der russischen Stadt sein Beileid bekundet. Wie die Eparchie (Diözese) am Montag mitteilte, schickte der Bischof Seelsorger zu den Opfern in die Krankenhäuser. Den betroffenen Familien bot der Metropolit auch „materielle Hilfe“ an.

Weltweite Anteilnahme

Der Bombenanschlag mit mindestens elf Toten hatte weltweit Entsetzen und Anteilnahme ausgelöst. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte am Montagabend (Ortszeit) den „barbarischen und feigen Terroranschlag“. UN-Generalsekretär Antonio Guterres drückte den betroffenen Familien sein tiefes Mitgefühl aus. „Die Verantwortlichen dieser schrecklichen Tat müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, teilte sein Sprecher mit.

Zwischen zwei U-Bahnhöfen war am Montag in einem Zug ein Sprengsatz explodiert. Mindestens 14 Menschen starben, von den rund 50 Verletzten waren am Dienstag den Angaben zufolge noch mehrere in kritischem Zustand. Eine zweite Bombe wurde rechtzeitig entschärft. Das staatliche Ermittlungskomitee geht von einem Terroranschlag aus. 

Die Suche nach den Tätern läuft weiter auf Hochtouren. Bei einem der Täter soll es sich nach Medienberichten um einen Mann aus Zentralasien handeln. „Es gibt eine Version, nach der die Bombe von einem Selbstmordattentäter getragen wurde“, sagte eine Quelle innerhalb der Sicherheitsbehörden der Agentur Interfax.

Merkel: „Entsetzen und Trauer“

US-Präsident Donald Trump verurteilte nach Angaben des Weißen Hauses in einem Telefonat mit Putin die Tat und bot volle Unterstützung bei der Jagd nach den Tätern an. Er habe zudem den Opfern und ihren Angehörigen sowie dem russischen Volk sein tiefstes Beileid ausgesprochen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich in einem Kondolenztelegramm an Putin entsetzt über die Attacke gezeigt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte in Berlin: „Mit Entsetzen und Trauer verfolge ich die Nachrichten aus St. Petersburg, wo ein zur Explosion gebrachter Sprengsatz zahlreiche Tote gefordert hat.“

(kna/domradio 04.04.2017 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.