2017-03-29 14:23:00

Vatikan: Papst will kirchliche Jugendarbeit fördern


Papst Franziskus will die kirchliche Jugendarbeit in Europa stärken. In einer Botschaft an ein mehrtägiges Symposium über Jugendpastoral in Barcelona rief er dazu auf, Herausforderungen der Glaubensverkündigung und der Begleitung Heranwachsender in den Blick zu nehmen. Junge Christen müssen sich als „lebendige Glieder der Familie Christi fühlen“, damit sie selbst zu Glaubensboten würden, hieß es in dem Grußwort. In Barcelona beraten bis Freitag 270 Kirchenvertreter und Verantwortliche für Jugendseelsorge aus ganz Europa über Lage und Perspektiven der religiösen Begleitung junger Menschen. Veranstalter ist der Rat der europäischen Bischofskonferenz (CCEE). Das Treffen versteht sich als Vorbereitung einer Weltbischofssynode, die im Oktober 2018 im Vatikan zum Thema Jugend tagt.

Kirchenverantwortliche sollten die „Dynamik des Heiligen Geistes“ erkennen, der junge Menschen bewege, so der Vizevorsitzende des CCEE,  der britische Kardinal Vincent Nichols. Er machte jedoch deutlich, dass die Begleitung Jugendlicher auf der Suche nach ihrer Lebensaufgabe eine fordernde Haltung nicht ausschließe. Die Menschen seien nicht zur Bequemlichkeit, sondern zur Größe geschaffen, zitierte der Kardinal und Erzbischof von Westminster eine Äußerung von Papst Benedikt XVI. (2005-2013). Aufgabe der Kirche sei es, Heranwachsenden „zu helfen, den Willen Gottes für sie zu erkennen“.

„Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsentscheidung“

Themen des Symposiums in Barcelona sind die Bestandsaufnahmen der Lebenssituation und der Probleme junger Menschen sowie Erfahrungsberichte von Verantwortlichen für Jugendseelsorge. Weiter soll es um Formen der Begleitung Jugendlicher, um das Profil von Jugendseelsorgern und um Beispiele gelingender Jugendarbeit und Glaubensverkündigung für Heranwachsende gehen. Die Beratungen von Barcelona werden laut den Veranstaltern unmittelbar in die Vatikan-Synode einfließen und als Basis für inhaltliche Arbeiten während der nächsten CCEE-Vollversammlung in Minsk Ende September dienen. Die vatikanische Jugendsynode 2018 unter dem Titel „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsentscheidung“ will sich mit der Befähigung von Jugendlichen zu individuellen Lebensentwürfen befassen. Mit dem Schlagwort „Berufung“ ist in diesem Zusammenhang ausdrücklich nicht nur die Entscheidung für Priesteramt oder Ordensleben gemeint. Ein im Januar vorgestelltes Vatikan-Dokument zu dem Bischofstreffen verlang auch mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche in Kirche und Gesellschaft.  „Wenn wir wollen, dass in der Gesellschaft oder in der Gemeinschaft der Christen etwas Neues geschieht, müssen wir Raum schaffen, damit neue Menschen handeln können“, heißt es in dem 22-seitigen Schreiben. Für einen „Wandel nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit“ müsse man den neuen Generationen zugestehen, „ein neues Modell der Entwicklung auszuprobieren“. Die Kirche sei „aufgerufen, von den Jugendlichen zu lernen“. Umgekehrt hätten ausnahmslos alle Jugendlichen „das Recht, auf ihrem Weg begleitet zu werden.“ Als Zielgruppe versteht der Vatikan 16- bis 29-Jährige.

(kap/kna 29.03.2017 gbs)








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