2017-03-23 14:36:00

Evangelische Kirche: „Dramatisch zu wenige Frauen an der Spitze"


25 Jahre nach der Wahl der weltweit ersten lutherischen Bischöfin in Deutschland fordern Theologinnen mehr Frauen in kirchlichen Führungspositionen. An der Spitze der Kirche gebe es „dramatisch zu wenige Frauen“, sagt die Auslandsbischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber. 

Das Amt der ersten Bischöfin bekleidete seinerzeit die als fortschrittlich und feministisch geltende Theologin Maria Jepsen inklusive ihrer Wiederwahl nach zehn Jahren insgesamt 18 Jahre lang. Heuten seien nur 15 Prozent Frauen an der EKD-Spitze, so Auslandsbischöfin Bosse-Huber und nannte drei weibliche leitende Geistliche in den 20 Landeskirchen. Auch in der mittleren Ebene, also in Leitungsämtern auf Bezirksebene zwischen Gemeinden und Landeskirche, sind die Frauen noch unterrepräsentiert.

Für eine Frauenquote von 50 Prozent plädiert die Generalsekretärin des Kirchentags, Ellen Ueberschär. Hätten sich die Frauen in Top-Positionen etabliert, brauche es auch die Quote nicht mehr. Als Gründe für den geringen Frauenanteil zählen die Expertinnen sowohl schlechte Bedingungen und Vorurteile gegenüber weiblichen Führungskräften auf als auch Vorbehalte und mangelndes Selbstbewusstsein der Frauen selbst. „Der Mutter-Kult ist tief verwurzelt." Die Kirche müsse den Frauen endlich das schlechte Gewissen nehmen. Es sei möglich, dass Frauen „ihre Gaben beruflich einsetzen und gleichzeitig Verantwortung für Kinder übernehmen", so Ueberschär.

 

(jesus.de 23.03.2017 gbs)








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