2017-03-23 10:44:00

D: Botschafterin Schavan fordert neue EU-Migrationspolitik


Die deutsche Vatikanbotschafterin Annette Schavan hat eine neue EU-Migrationspolitik angemahnt. Angesichts der nach Europa kommenden Flüchtlinge müsse die EU „zu einer neuen Migrationspolitik und neuen politischen Linien in der Zivilgesellschaft“ finden. Das sagte die deutsche Diplomatin am Mittwoch zur Eröffnung einer interdisziplinären Tagung über den politischen Aufstieg des Papsttums im Vatikan, bei der noch bis Sonntag diskutiert wird. Papst Franziskus habe in seiner Ansprache vor dem Europarat in Straßburg 2014 „prophetische Kräfte“ gehabt, als er vor dem Zerfall der EU als Wertegemeinschaft warnte. „In der Tat gibt es das Risiko einer Aushöhlung der Solidarität“, so Schavan wörtlich. Die Vatikanbotschafterin sprach von einem „sehr kritischen Moment“ für die EU und betonte, die Flüchtlingsfrage werde Europa noch für ein oder zwei Jahrzehnte beschäftigen.

In ihrem Vortrag thematisierte Schavan Reden verschiedener Päpste an Parlamente. Sie würdigte unter anderem auch die Ansprache von Papst Benedikt XVI. (2005-2013) an die Vereinten Nationen im Jahr 2008, in der er daran erinnerte, „dass Frieden und Entwicklung die wesentlichen Inspirationen der UN“ seien. Das Politikverständnis Papst Johannes Paul II. (1978-2005) beschrieb die Vatikanbotschafterin mit den Worten „Politik ist der Dienst am Menschen“.

(kap 23.03.2017 gbs) 








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