2017-03-18 12:37:00

Australien: Anglikaner bestürzt über Missbrauchsfälle


Nach der katholischen ist es nun die anglikanische Kirche in Australien, die sich „tief beschämt“ wegen der Missbrauchsfälle in ihren Reihen zeigt. Der Erzbischof von Melbourne, Philip Freier, äußerte sich laut einem Bericht der BBC bestürzt über die Tatsache, dass die Stimmen der Betroffenen oftmals nicht gehört worden seien und die Verantwortlichen die vermeintlichen Interessen der Kirche an die erste Stelle gesetzt hätten.

Am Freitag (Ortszeit) hatte die staatliche Kommission zur Untersuchung von Missbrauchsfällen in Sydney bekanntgegeben, dass es zwischen 1980 und 2015 insgesamt 1.115 Anzeigen zu entsprechenden Vorkommnissen gegeben habe. Die Anschuldigungen wurden von 1.082 Personen vorgebracht und betrafen 569 Kirchenvertreter, darunter 247 Geistliche. Das Durchschnittsalter der von Missbrauch Betroffenen lag bei elf Jahren; 75 Prozent waren Jungen.

Im Zuge der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der anglikanischen Kirche gab es auch erste Rücktritte. Der bisherige Bischof von Newcastle, Greg Thompson kündigte vor wenigen Tagen seinen Rückzug vom Amt an. Als Grund nannte er großen öffentlichen Druck, der auf ihm als Leiter des Bistums laste, seit das Ausmaß von Missbrauch in der anglikanischen Kirche bekanntgeworden sei.

(kna 18.03.2017 cs)
 








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