2017-03-17 12:24:00

Österreichs Bischöfe beenden Frühjahrsvollversammlung


Ja zur Integration, aber Nein zu einem generellen Verhüllungsverbot: Diese Positionierung zum geplanten Integrationsgesetz haben die österreichischen Bischöfe im Anschluss an ihre Frühjahrs-Vollversammlung im Stift St. Gerold in Vorarlberg bekräftigt. Sie kritisieren in ihrer Erklärung zum Thema „Gelungene Integration“ gegenwärtige „Engführungen der öffentlichen Debatte auf gesetzliche Bekleidungsvorschriften“, betreffend etwa islamisches Kopftuch oder Burka. Demgegenüber brauche es eine „umfassende, differenzierte und realistische Sicht“ auf alle Aspekte einer nachhaltigen Integration. Zum geplanten gesetzlichen Verhüllungsverbot begründet die Bischofskonferenz ihre bereits in der Vorwoche geäußerte Kritik: „Im Grunde geht es in dieser Frage um das hohe Gut der persönlichen Freiheit. Ihr ist im Zweifelsfall gerade in unserer Gesellschaftsordnung der Vorzug zu geben.“

Durch Integration zu friedlichem Zusammenleben

Wer als Flüchtling in Österreich nach Verfolgung oder Lebensgefahr durch Krieg Aufnahme findet, braucht – so die Bischöfe weiter – auch Unterstützung bei der Integration, die für ein friedliches und menschenwürdiges Zusammenleben notwendig ist. Dass Politik und Gesellschaft sich immer mehr ihrer Verantwortung dafür bewusst werden, vermerken die Bischöfe anerkennend. Dies stehe auch im Einklang mit der Tradition Österreichs, friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Sprache, Nationalität und Religion zu ermöglichen. Die Kirche und zahlreiche engagierte Christen trügen sehr viel zur konkreten Hilfe für Asylsuchende und anerkannte Flüchtlinge bei, betonten die Bischöfe.

Christen im Irak nicht im Stich lassen

Die österreichischen Bischöfe unterstützen den chaldäisch-katholischen Patriarch Louis Sako in seinem eindringlichen Appell an den Westen, die Christen im Irak nicht im Stich zu lassen. Die Lage im Nordirak sei dramatisch und in diesen Tagen entscheide sich, „ob die Christen in der Region eine Zukunft haben werden, wo sie seit den Anfängen der Kirche beheimatet sind“, heißt es wörtlich in einer Erklärung zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz. Obwohl der IS inzwischen aus der Ninive-Ebene vertrieben wurde und die gänzliche Befreiung von Mossul immer näher rückt, stehe die Existenz der Christen vor Ort noch auf der Kippe.

Bischöfe fordern Hilfen für Menschen mit Down-Syndrom

Österreichs Bischöfe haben des Weiteren zu mehr Wertschätzung und Hilfen für Menschen mit Down-Syndrom aufgerufen. Menschen mit Trisomie 21 sollten „eine vitale Rolle in unserem Leben und unserer Gemeinschaft spielen“, erklärten sie am Freitag. Aus Anlass des Welt-Down-Syndrom-Tages am 21. März warnten die Bischöfe zugleich vor bedrohlichen Tendenzen einer „latent vorhandenen eugenischen Grundhaltung“ in der Gesellschaft. Diese sei zutiefst abzulehnen.

(kap 17.03.2017 mg)








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