2017-03-17 10:11:00

Beichte - Ort der Verkündigung und der Unterscheidung


Es ist die Art Weiterbildung, die dem Papst wirklich gefällt: an diesem Freitag empfing Papst Franziskus die Teilnehmer eines Kurses der Apostolischen Pönitentiarie. Anders als die anderen Gerichtshöfe des Vatikan ist diese kein Kirchengericht, sondern verhandelt ausschließlich sakramentale Fragen, wie etwa Fragen von Beichte und Lossprechung. Ihm gefalle dieser Kurs, weil es bei der Pönitentiarie um Barmherzigkeit gehe, so Papst Franziskus in seiner Ansprache.

Der Kurs dreht sich um die Frage der Ausbildung von guten Beichtvätern, dazu hatte Papst Franziskus drei Bemerkungen. Zum ersten brauche es echte „Freundschaft mit Jesus, dem guten Hirten“, so der Papst, und das sei vor allem eine Frage des Gebets. „Ein Beichtvater, der betet, weiß sehr genau, dass er selber ein Sünder ist und dass ihm selber vergeben wurde. Also ist das Gebet die erste Garantie für die Vermeidung von Härte, die letztlich nicht die Sünde, sondern den Sünder verurteilt.“

Ein guter Beichtvater sei zweitens ein geistlicher Mensch und ein Mann der Unterscheidung, so der Papst weiter. „Wie viel Schlechtes geschieht in der Kirche aus Mangel an Unterscheidung!“ Das bedeute vor allem, auf den Heiligen Geist zu hören, „der Beichtvater handelt nicht aus eigenem Willen heraus und lehrt nicht seine eigene Lehre. Er ist berufen, den Willen Gottes zu tun.“ Solch eine Unterscheidung sei auch allein deswegen nötig, um etwa geistliche Nöte von psychischen Störungen zu trennen, präzisierte er.

Drittens sei die Beichte ein Ort der Verkündigung, fügte Papst Franziskus an. „Es gibt keine authentischere Verkündigung als die Begegnung mit dem barmherzigen Gott, mit Gott, der Barmherzigkeit ist.“ In der Beichte könne man die nutzbringenden und auch notwendigen Schritte auf einem geistlichen Weg benennen. Sie sei auch der Ort für die Erinnerung an die Wahrheiten des Glaubens, ohne die die Erfahrung der Barmherzigkeit Gottes stumm bleibe. „Der Beichtvater ist berufen, tagtäglich an die Grenzen des Bösen und der Sünde zu gehen“, schloss der Papst seine Ansprache.

Der Kurs der Pönitentiarie findet jedes Jahr im Vatikan statt.

 

(rv 17.03.2017 ord)

 








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