2017-03-15 11:33:00

Generalaudienz: „Wer Arbeit wegnimmt, begeht eine Sünde“


Wer den Menschen die Arbeit wegnimmt, begeht eine schwere Sünde. Klare Worte des Papstes bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch auf dem Petersplatz. Er kritisierte jene Geschäftsleute, die „aus wirtschaftlichem Kalkül" oder um bei Verhandlungen die Oberhand zu gewinnen, Menschen die Arbeit entziehen. Damit zerstörten sie „die Würde der Betroffenen“. In einer von ihm spontan im Redetext hinzugefügten Passage am Schluss der Audienz rief er vor tausenden Pilgern und Besuchern die Wirtschaftsverantwortlichen auf: „Tut alles in eurer Macht Stehende, damit jeder Mann und jede Frau eine Arbeit finden kann und so den Kopf hoch tragen und den anderen mit Würde ins Gesicht sehen kann. Wer aber für wirtschaftliche Manöver und nicht ganz transparente Verhandlungen Fabriken schließen lässt und so Arbeitsplätze beseitigt, der begeht eine schwere Sünde.“

In seiner Katechesenreihe über die christliche Hoffnung hatte Franziskus zuvor über die „Fröhlichkeit in der Hoffnung“ gesprochen. Ausgehend vom dem Paulusbrief an die Römer (Röm 12,9-13) sagte er, die Gottes- und Nächstenliebe sei die höchste Berufung des Christen. Um diesen Weg einzugehen, bedürfe es auch der Freude der christlichen Hoffnung. Man sollte aber vorsichtig sein, fuhr Franziskus fort, denn in die Nächstenliebe könne sich Heuchelei einschleichen, worauf auch Paulus in jenem Brief hingewiesen habe. Zeichen hierfür seien der Vorrang persönlicher Interessen, die Suche nach eigener Erfüllung, der Wunsch, sich selbst darzustellen und zu zeigen, wie gut und tüchtig wir seien. Die Nächstenliebe sei aber nicht ein menschliches Werk, sondern immer ein Geschenk Gottes.

Hierzu gab der Papst ein zweites Stichwort: die Gnade. Gott schenke den Menschen in Freiheit die Gnade der Nächstenliebe. Dieses Geschenk sei das Resultat der Begegnung mit dem gütigen und barmherzigen Antlitz Jesu. Man dürfe aber niemals vergessen, dass ein jeder Mensch ein Sünder sei. Dies wirke sich auch auf jegliches Liebestun aus. Kein Mensch sei von sich aus in der Lage, „wirklich zu lieben“.

Was aber jeder Christ wisse: Jesus hat die Menschheit von der Sünde befreit und den Weg des Heils geebnet. Es sei aber wichtig, dass der Gläubige sich von Gott auch heilen lassen wolle, denn nur so könne das Gebot der Liebe zum Leben erweckt werden und jeder zum Werkzeug der Liebe Gottes werden. Franziskus ermutige die Anwesenden, die Hoffnung in ihnen „neu zu entfachen“. Gleichzeitig solle jeder in dieser Hoffnung Freude finden. Es sei schön zu wissen, dass selbst innerhalb der Grenzen des menschlichen Handelns und im Scheitern „Gottes Liebe nie aufhört“ da zu sein.

(rv 15.03.2017 mg)








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