2017-03-13 12:50:00

Südsudan: Papstbesuch würde viele Widerstände brechen


Südsudan – der jüngste, aber auch einer der zerbrechlichsten Staaten der Welt – braucht die Aufmerksamkeit der Internationalen Gemeinschaft. Das sagt Pater Michael Perry, Generalminister des Franziskanerordens. Er ist gerade von einer Reise nach Juba, der Hauptstadt Südsudans, zurück nach Rom gekommen. „Ich denke, wir sind im Südsudan an einen Punkt gekommen, an dem sich die Menschen nicht nur darüber Gedanken machen sollten, wie sie überleben können, sondern auch, dass sie Hoffnung und Wünsche für die Zukunft haben dürfen“, so Pater Perry im Gespräch mit Radio Vatikan.

Papst Franziskus hatte erst vor Kurzem angekündigt, er wolle mit dem Primas der anglikanischen Kirche, Justin Welby, den Südsudan besuchen. Das sei eine wichtige Geste, so der US-amerikanische Franziskaner Perry. Denn in dem Land gebe in Sachen Religionszugehörigkeit Widerstände. Ein ökumenischer Besuch würde diese Einstellung „sicherlich ändern“.

„Dieser Besuch würde als ökumenische Geste allen zeigen, dass wir zusammenleben können trotz unserer Unterschiede und dass wir alle unsere Volkszugehörigkeit und religiöse Zugehörigkeit miteinander teilen und nicht gegeneinander ausspielen sollten.“

Was er von seinem jüngsten Besuch im Südsudan mitgenommen habe, sei die Zuversicht, dass es das Land, welches zu den ärmsten der Welt gehört, dennoch schaffen kann. „Deshalb denke ich, dass der Besuch des Papstes ein starkes Zeichen der Hoffnung wäre und eine Einladung an die Verantwortlichen jenes Landes, aber auch an die Bevölkerung, einen Staat aufzubauen, der sich für den Frieden einsetzt. Ein solcher Besuch würde auch einen Augenblick der Besinnung im Südsudan herbeiführen - viele würden sich in einem solchen Moment fragen, wo sie stehen und wohin sie gehen,“ zeigt er sich überzeugt.

Papst Franziskus hatte Ende Februar angekündigt, er prüfe die Möglichkeit einer Reise in das Bürgerkriegsland Südsudan. Dort herrscht derzeit eine schwere Hungersnot, die durch ständige Scharmützel rivalisierender politischer Lager verschärft wird. Bischöfe der verschiedenen christlichen Konfessionen im Land hätten ihn darum gebeten, den Südsudan gemeinsam mit dem Anglikanerprimas zu besuchen, hatte Franziskus bei seinem Besuch in der anglikanischen Gemeinde Roms Ende Februar gesagt. Die Vereinten Nationen hatten in den vergangenen Tagen eine Hungersnot für Teile des Südsudans festgestellt. Etwa 100.000 Menschen seien akut vom Tod bedroht. Landesweit stehe rund eine Million Einwohner kurz vor einer Hungerkrise.

(rv 13.03.2017 mg)








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