2017-03-13 11:19:00

Syrien: Gewalt gegen Kinder so schlimm wie nie


Die schwere Gewalt gegen Kinder in Syrien hat im Jahr 2016 seinen Höchststand erreicht – darauf macht die Kinderschutzorganisation UNICEF an diesem Montag aufmerksam. Sechs Jahre dauere der Konflikt in Syrien nun an, dabei komme es fortwährend zu Verstößen gegen die Kinderrechte. Auch gesicherte Fälle von Tötung, Verstümmelung und Rekrutierung von Kindern hätten im letzten Jahr im Zuge einer drastischen Eskalation von Gewalt im ganzen Land stark zugenommen, beklagt die Organisation.

„Das Leid der syrischen Kinder hat ein beispielloses Ausmaß erreicht“, sagte Geert Cappelaere, UNICEF-Regionaldirektor für den Mittleren Osten und Nordafrika. „Jedes einzelne dieser Kinder trägt fürs ganze Leben entsetzliche Schäden für seine Gesundheit, sein Wohlbefinden und seine Zukunft davon.“

Erschreckende Zahlen

Mindestens 652 Kinder wurden im Jahr 2016 in Syrien getötet – das sind 20 Prozent mehr als 2015. 255 Kinder wurden in der Schule oder im Umfeld der Schule getötet. 1,75 Millionen Kinder in Syrien könnten derzeit aber überhaupt nicht zur Schule gehen. Mehr als 850 Kinder wurden dem Bericht nach als Kämpfer rekrutiert, das sind mehr als doppelt so viele wie 2015. Sie würden demnach auch benutzt, um direkt an vorderster Front zu kämpfen.

Zwei Drittel der Menschen in Syrien haben keinen regelmäßigen Zugang zu fließendem Wasser, 8,3 Millionen Menschen müssten dringend mit sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen versorgt werden, betont das Kinderhilfswerk. Jenseits der Bomben, der Gewehrkugeln und Explosionen stürben Kinder oft still an Krankheiten, die in Friedenszeiten leicht vermeidbar wären, denn der Zugang zu medizinischer Versorgung und anderer Grundversorgung bleibt schwierig.

Nach sechs Jahren Krieg sind nun fast 6 Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen – diese Zahl hat sich seit 2012 verzwölffacht. Millionen von Kindern wurden vertrieben und leben als Flüchtlinge in der Türkei, im Libanon, in Jordanien, Ägypten oder im Irak.

UNICEF pocht im Interesse der syrischen Kinder auf eine sofortige politische Lösung und das Ende des Kriegs in Syrien. Tötung, Verstümmelung und Rekrutierung von Kindern müssen beendet werden, so der Appell des Hilfswerks. Gleichzeitig müsse sofortige Hilfe geleistet werden sowie eine anhaltende finanzielle Unterstützung aufgebaut werden.   

(kath.ch 13.03.2017 gbs)








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