2017-03-13 10:36:00

D: ZdK-Chef froh über ökumenischen Versöhnungsgottesdienst


Es war ein ökumenisches Highlight: 400 Gäste haben am Samstag in Hildesheim bei einem Versöhnungsgottesdienst der Reformation vor 500 Jahren und ihrer Folgen gedacht. Anwesend waren nicht nur Kardinal Reinhard Marx und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm – auch der scheidende Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel waren dabei. Es fielen große Worte, bezeugt der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, im Gespräch mit dem Domradio.

„Das war außerordentlich bewegend“, so Sternberg. Man müsse sich vorstellen: Da begeht die evangelische Kirche in Deutschland 500 Jahre Reformation – „und das feiern wir gemeinsam, katholisch und evangelisch! In einem großem Gottesdienst, in dem sich evangelische und katholische Christen gegenseitig versichern, dass sie über die Aufarbeitung ihrer Geschichte und auch ihrer Verletzungen und gegenseitigen Herabsetzungen zu einem besseren und neuen Miteinander kommen wollen“, so Sternberg.

Das Besondere in Hildesheim sei gewesen, „dass offensichtlich wurde, dass die Ökumene einen Punkt erreicht hat, der hier so markiert worden ist, dass man dahinter nicht zurück kann. Auch die Selbstverpflichtungen, die Kardinal Marx und Bedford-Strohm vorgetragen haben, zeigen, dass da eine ökumenische Absichtserklärung da ist, die sich nicht damit zufrieden gibt, zu sagen: ,Es läuft doch im Grunde ganz gut, lass es so mal weiter laufen.' Nein, es gibt die klare Absicht, den erreichten Stand weiter fortzuführen und eine noch engere Zusammenarbeit zu schaffen!“

Noch mehr kleine Wunder

Bundespräsident Joachim Gauck sagte bei der Feier, dass die Christen in Deutschland eine größere Chance hätten, wenn sie gemeinsame Sache machten. „Die katholischen und evangelischen Büros in den Ländern und wir als ZdK sprechen uns mit den evangelischen Glaubensgeschwistern ab, wenn wir politische Dinge vorhaben. Denn natürlich: Schon allein von der Zahl her sind wir gemeinsam eine gute Mehrheit in diesem Land“, sagt dazu Sternberg.

Als Katholik sei er über das Reformationsjahr „so erstaunt“, dass er sich „noch weitere solcher kleinen Wunder“ erhoffe. „Im Grunde hätte man gedacht, in diesem Jahr, 2017, hält man sich als Katholik in Deutschland etwas zurück und lässt die Evangelischen ihr Jubiläum feiern. Dass das Ganze dann so ökumenisch wird, das freut sehr. Ich denke, wir sollten als Katholiken überall bereit sein, mitzumachen und dieses große Christusfest mitzufeiern.“

(domradio 13.03.2017 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.