2017-03-11 10:54:00

Polens Ex-Primas Hlond bald seliggesprochen?


Das Seligsprechungsverfahren für den polnischen Kardinalprimas August Hlond (1881-1948) kommt voran. Das Theologengremium der vatikanischen Heiligsprechungskommission billigte am Donnerstag die Belege für die Anerkennung des heroischen Tugendgrades, wie der stellvertretende Anwalt des Seligsprechungsverfahrens, Vizepostulator Boguslaw Koziol, am Freitag mitteilte.

Das Verfahren muss durch die Kardinalsversammlung der Heiligsprechungskongregation geprüft werden und abschließend durch Papst Franziskus verabschiedet werden. Voraussetzung für eine Seligsprechung ist zudem, dass eine unerklärliche Heilung eines Menschen als Wunder auf Fürsprache Hlonds anerkannt wird. Eine solche Wunderheilung konnte bislang noch nicht nachgewiesen werden, hatte der Vizepostulator im Februar erklärt.

Hlond leitete von 1926 bis 1948 als Primas die Polnische Bischofskonferenz. Papst Pius XII. (1939-1958) ernannte ihn 1946 zum Erzbischof von Warschau.Der Primas verteidigte die katholische Kirche in der Nachkriegszeit gegen die neuen kommunistischen Machthaber und vertraute 1946 Polen im Wallfahrtsort Tschenstochau der Gottesmutter Maria an. Das Seligsprechungsverfahren wurde 1992 durch den ehemaligen Warschauer Kardinalprimas Jozef Glemp eröffnet.

Kritiker werfen Hlond allerdings Stimmungsmache gegen Juden und Deutsche vor. Er habe 1945 die deutschen Bischöfe der Gebiete östlich der 1945 festgelegten Oder-Neiße-Grenze zum Rücktritt gedrängt und soll seine Befugnisse überschritten haben. Deutsche Heimatvertriebene sprachen sich in der Vergangenheit gegen Hlonds Seligsprechung aus. Er wurde von den Nationalsozialisten verhaftetet und man verwehrte ihm die Rückkehr nach Polen.

(kap 10.03.2017 gbs) 








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