2017-02-26 12:00:00

Burundi: Hoffnung auf Dialog


Das ostafrikanische Land Burundi braucht Frieden und Dialog. Diesen Appell richtet P. Mario Pulcini, zuständig für die Xaverianer-Missionare in Burundi, im Gespräch mit Radio Vatikan. Die politische Krise, die derzeit das Land plagt, müsse ein Ende finden, fügt er an. Auch der UN-Generalsekretär äußerte sich ähnlich: Antonio Guterres warnte vor einer möglichen vierten Amtszeit des Präsidenten von Burundi. Er sei „sehr besorgt“ über entsprechende Äußerungen des Präsidenten Pierre Nkurunziza, hieß es in einem Bericht des Generalsekretärs, der am Donnerstag an den UNO-Sicherheitsrat übergeben wurde. Dies drohe die „Krise zu verschärfen und kollektive Bemühungen für eine dauerhafte Lösung zu untergraben“. Die Leidtragenden seien – wie immer bei Krisensituationen – die Bevölkerung, so P. Pulcini.

„Es ist wichtig, dass der Dialog zu einer konstruktiven Lösung führt. Die Menschen hier in Burundi leiden darunter, dass es keine Gespräche zwischen der Regierung und der Opposition gibt. Im Übrigen befinden sich die meisten Oppositionspolitiker gar nicht im Land, sondern leben im Ausland. Die letzten anberaumten Gespräche hätten Mitte Februar stattfinden sollen, doch es lief nichts und das war ein harter Schlag für die Bevölkerung.“

Seit 2015 herrscht Gewalt und Menschenrechtsverletzungen in Burundi, das stellte auch die UNO fest. Auch werden vermehrt Menschen vermisst, die spurlos verschwinden. Das erinnert an die „Desaparecidos“ in Südamerika der vergangenen Jahrzehnten, als Menschen von staatlichen oder quasi-staatlichen Sicherheitskräften heimlich verhaftet oder entführt und anschließend gefoltert und ermordet wurden. Ob das jetzt auch in Burundi der Fall ist, kann man aber nicht hundertprozentig sagen. Was man in Burundi weiß, so Pater Pulcini, ist die Zahl der Menschen, die in den Nachbarländer geflüchtet sind: Es seien mindestens 300.000 auf der Flucht.

„Ich konnte mit einigen dieser Flüchtlinge sprechen, die in Ruanda, Tansania oder im Kongo waren. Bei diesen Treffen weinten wir! Da im Norden des Landes auch Flüchtlinge aus anderen Gebieten herkommen, herrscht dort mittlerweile auch eine Knappheit an Nahrung. Die Menschen dort wissen nicht, was sie essen sollen.“

Burundi ist ein kleines Land, erinnert der Xaverianer-Pater. Gleichzeitig gehört es auch zu den ärmsten Ländern der Welt. Durch die Dürre, die in den vergangenen Monaten das Land in Mitleidenschaft gezogen hat, ist die Landwirtschaft im Kollaps. Deshalb sei es wichtig, dass zumindest die Politik eine Lösung findet, damit die staatlichen Strukturen wieder funktionstüchtig arbeiten können.

(rv/afp 26.02.2017 mg)








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