2017-02-26 07:30:00

Bischofssynode zu Jugend: Die Vorbereitungen


Was glauben Jugendliche? Und wie glauben sie? Und was kann man tun, damit ihr Interesse am Kirchesein wächst? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich die nächste Weltbischofssynode im Oktober 2018, ihr Titel lautet: „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsentscheidung“. Als Protagonisten der Synode sind speziell die Jugendlichen aufgerufen, sich im Vorfeld einzubringen: Ab dem 1. März wird eine interaktive Seite aufrufbar sein. Auch einen Onlinefragebogen soll es in Kürze geben. Wie wird für diese Antizipationsmöglichkeit geworben? Radio Vatikan hat einen Blick darauf geworfen, wie sich verschiedene Jugendverbände aus dem deutschen Sprachraum auf die Synode vorbereiten, inwiefern sie auf das Dokument eingehen und wie sie den Fragebogen ankündigen.

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat auf seiner Internetseite bereits am 13. Januar über den angekündigten Fragebogen informiert. In der Meldung begrüßt es der Bundesvorsitzende, Wolfgang Ehrenlechner, dass der Vatikan neue Wege einschlägt. Ihm zufolge freut sich der Verband darüber, dass Papst Franziskus die Jugendlichen dazu ermutigt, sich kritisch, unmittelbar und je individuell zu beteiligen. Der BDKJ erwarte jedoch auch, „dass diese Ergebnisse von der Synode beachtet werden“, betont der Bundesvorsitzende. Dass der Fragebogen auch einzelne Regionen betrachtet, stößt auf Wertschätzung: „Damit berücksichtigt der Vatikan die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten der Jugendlichen weltweit“, so Ehrenlechner. Der BDKJ wolle die Impulse der Synode auch für die Weiterbildung der Jugendpastoral nutzen. Nach der Einschätzung des Bundesvorsitzenden sei dafür - abgesehen von den persönlichen Antworten auf die Fragen - „eine gemeinsame, öffentliche Diskussion, die die jugendpastoralen Herausforderungen hier in Deutschland, aber auch weltweit in den Blick nimmt“, von Nöten.

Auch die „Jungwacht Blauring“, der zweitgrößte Jugendverband der Schweiz, widmet sich auf ihrer Internetseite der Jugendsynode. In einem Beitrag vom 5. Februar sind Antworten aus einem Gespräch mit dem Bundespräses Andreas Stalder zu lesen. Dieser erklärte zunächst den Begriff „Bischofssynode“: „Eine Bischofssynode ist ein Gremium der römisch katholischen Kirche. Als Zielsetzung der Bischofssynode gilt, die Beziehung zwischen Papst und Bischöfen aus aller Welt zu intensivieren und über allgemeine kirchliche Angelegenheiten zu beraten.“ Jede Bischofssynode habe ein bestimmtes Thema. Da es dem Papst wichtig sei, zu untersuchen, „wie es den Jugendlichen in der Berufung zur Liebe und zum Leben in Fülle geht“, werde sich die Synode im Herbst 2018 mit den Jugendlichen beschäftigen, so Stalder. Mit dem Fragebogen wolle der Papst „herausfinden, wie die Situation der Jugendlichen in der Kirche aussieht“. Für den Bundespräses des Verbands ist es im Hinblick auf die Synode wichtig, dass das Engagement der vielen Jugendlichen ersichtlich wird.

„Sehr dankbar für dieses Dokument“ ist die „Katholische Jugend Österreich“, die sich über die Einladung des Papstes freut, über den Onlinefragebogen Anteil an der Synode nehmen zu dürfen. Das geht aus einem  Beitrag vom 19. Januar hervor. „Sehr eingehend und sensibel setzt sich Papst Franziskus in seiner umfassenden Situationsanalyse mit Jugendlichen in der Welt von heute auseinander“, heißt es in dem Beitrag auf der Internetseite des Verbands. In seiner „herzlichen aber geradlinigen Art“ spreche der Papst sehr deutlich und halte „einen Spiegel vor“. Der Jugendverband sei der Überzeugung, dass die Synode eine Bereicherung für seine Arbeit sein wird.

Am 13. Januar hat der Vatikan ein Vorbereitungsdokument für die Jugendsynode vorgestellt. In einem Begleitschreiben zu diesem 22-seitigen Dokument hat sich Papst Franziskus direkt an die Jugendlichen gewandt. Wie daraus hervorgeht, solle das Vorbereitungsdokument den Jugendlichen als „Kompass“ dienen. Als Zielgruppe versteht der Vatikan junge Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren.

In dem Vorbereitungsdokument wird auf die weltweit je spezifischen Situationen eingegangen. Die Altersstruktur der Gesellschaft, religionssoziologische Verhältnisse sowie Geschlechterrollen werden berücksichtigt, Faktoren wie Armut, Arbeitslosigkeit, Migration und Multikulturalität fließen in die Betrachtung mit ein. Das Dokument wurde weltweit an Bischofskonferenzen, Ordensgemeinschaften und kirchliche Institutionen versandt. Diese sollen bis Oktober auf den darin enthaltenen Fragekatalog zur Situation der Jugendseelsorge antworten. Das eigentliche Arbeitspapier der Synode wird auf der Basis dieser Reaktionen erstellt.

Schreiben des Papstes an die Jugendlichen.

Vorbereitungsdokument zur Jugendsynode: 

Der Beitrag des BDKJ: 

Jungwacht Blauring Schweiz: 

Katholische Jugend Österreich:

(rv 25.02.2017 jg)








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