2017-02-25 12:45:00

Australiens Bischöfe zu Missbrauchsskandal: „Nie wieder!”


„Nie wieder!” – mit dieser Überzeugung zieht die katholische Kirche Australiens in Gestalt des Vorsitzenden der Australischen Bischofskonferenz ein Resümee zur langwierigen Arbeit der Royal Commission, die zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker eingesetzt worden ist. Die Kommission hatte Anfang des Monats erschütternde Zahlen vorgelegt, rund sieben Prozent aller Geistlicher seien demnach in den Jahren1980 bis 2010 in Missbrauchsfälle involviert gewesen.

Der Erzbischof von Melbourne, Dennis Hart veröffentlichte sein Schreiben an diesem Freitag nach der letzten Sitzung der Kommission, die nun einen Abschlussbericht erarbeiten wird. Er werde alles in seiner Macht Stehende dafür tun dass Missbrauch, wie er in der Vergangenheit stattgefunden habe, nie wieder vorkommen werde. Auch die Reformen, welche die Bischöfe bereits eingeleitet haben,würden  vollständig umgesetzt, so Bischof Hart. Er würdigte in seinem Schreiben den Einsatz der Missbrauchsopfer, die durch ihr schmerzliches Zeugnis eine derartige Aufarbeitung erst möglich gemacht hätten. Die katholische Kirche erneuere ihre Bereitschaft, die Opfer von sexuellem Missbrauch durch Kirchenmitarbeiter zur Seite zu stehen.

Mehr als 70 Kirchenvertreter und Experten hatten über die vergangenen drei Wochen im Rahmen der Kommission Erfahrungen ausgetauscht, Schwachpunkte bei der Prävention und der Aufarbeitung von Missbrauch identifiziert und Wege vorgezeichnet, wie die Problematik künftig angegangen werden müsse. Gleichzeitig wurde untersucht, weshalb diese Fälle in der Vergangenheit durch die Kirchenleitung nicht die nötige Aufmerksamkeit erfahren hätten.

Bei den Diskussionen seien zahlreiche Aspekte des kirchlichen und priesterlichen Lebens zur Sprache gekommen, schreibt der Erzbischof weiter, unter ihnen „kanonisches Recht, das Beichtgeheimnis, das Zölibat, Klerikalismus, Ausbildungsmechanismen und professionelle Unterstützung sowie Supervision“. Die während der Arbeiten gewonnen Erkenntnisse würden nun in die zukünftigen Richtlinien und Arbeitsweisen einfließen, versicherte der Vorsitzende der Bischofskonferenz. Der Abschlussbericht der Kommission wird für Ende diesen Jahres erwartet.

(rv 25.02.2017 cs)








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