2017-02-23 11:17:00

Südsudan: Auf Hunger folgt größte Flüchtlingskrise Afrikas


„Wir rufen Präsident Kiir dazu auf, zügig sein Versprechen einzulösen, dass humanitäre Verbände und Entwicklungsorganisationen ungehinderten Zugang zur bedürftigen Bevölkerung bekommen.“ Das sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Dienstag. Die Hungersnot im Südsudan sei „die direkte Folge eines durch die Spitzenpolitiker genährten Konflikts“. Diese Politiker seien offenbar nicht gewillt, ihre Ambitionen zum Wohl ihrer Bürger hintan zu stellen. 

Unterdessen ist die UNO-Flüchtlingsorganisation UNHCR sehr besorgt über die aktuelle Flüchtlingskrise in Uganda. Hunderttausende von Südsudanesen strömen derzeit in das Nachbarland. Ein Vertreter der Lutherischen Weltbunds in Uganda spricht von der derzeit größten Flüchtlingskrise Afrikas und der drittgrößten der Welt. Doch es mangele vollständig an internationaler Aufmerksamkeit für diese Krise.

Am Montag hatte die UNO offiziell von einer Hungersnot im Südsudan gesprochen - die erste derartige Einstufung für ein afrikanisches Land seit Jahren. Laut UNO-Hilfsorganisationen sind mehr als 100.000 Menschen betroffen, eine weitere Million Menschen sind am Rand des Verhungerns. Die Hauptursache für die Hungersnot sei eine kollabierende Wirtschaft. Die Vereinten Nationen werfen schon seit längerem der Regierung des ostafrikanischen Landes vor, Hilfeleistungen abzuwehren  und einzuschränken. Der Südsudan hatte wiederholt versprochen, vollen Zugang für humanitäre Hilfe zu erlauben, aber nur mit geringer Wirkung. 

Die Internationale Föderation des „Roten Kreuzes“ gibt an, dass auch elf Millionen Menschen in Kenia, Somalia und Äthiopien aufgrund der Dürre in Ostafrika Hilfe brauchen. Papst Franziskus hatte die internationale Gemeinschaft am Mittwoch zur Hilfe für Südsudan und Nachbarländer aufgerufen.

(rv, ap, pm, reuters, africanews, 23.02.2017 jg)








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