2017-02-23 10:49:00

Kardinal Tauran in Kairo: Nähe von Islam und Christentum


Kurienkardinal Jean-Louis Tauran vom Päpstlichen Dialograt hat die Entscheidung der al-Azhar-Universität von Kairo gelobt, den Gesprächsfaden mit dem Vatikan wieder aufzunehmen: Das sei möglich, weil sich Islam und Christentum eigentlich „sehr nahe“ seien, sagte der Vatikanvertreter am Mittwoch am Sitz der sunnitischen Einrichtung. Scheich Abbas Chouman von al-Azhar betonte, der islamische Prophet Mohammed habe in Wort und Tat immer zum Respekt gegenüber den Christen aufgerufen. Es sei „traurig zu sehen, dass im Namen der Religion Verbrechen verübt werden“.

Nach sieben Jahren Unterbrechung war der Dialog zwischen dem Vatikan und der Universität in den letzten Monaten wieder in Gang gekommen. Die al-Azhar- Universität ist eine der wichtigsten Autoritäten des sunnitischen Islam. In Kairo sprechen Vertreter beider Seiten an diesem Mittwoch und Donnerstag darüber, wie sie „das Phänomen des Fanatismus, des Extremismus und der Gewalt im Namen der Religion bekämpfen“ können.

Ein nächstes Gesprächstreffen zwischen dem Vatikan und al-Azhar könnte Ende April in Rom stattfinden, wie das Vatikanische Presseamt schon vor einiger Zeit hatte wissen lassen. Dass nach den Umbrüchen der letzten Jahre in Ägypten wieder ein Dialog zum Vatikan einsetzt, hat Präsident Abdel-Fattah Al-Sissi möglich gemacht. Ihm ist sehr daran gelegen, dass der Islam im Land tolerant auftritt und Extremisten ächtet.

(cath.ch 23.02.2017 sk)








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