2017-02-22 10:18:00

Ägypten: „Islamischer Staat“ bedroht koptische Christen


Vier koptische Christen sind in den vergangenen drei Wochen im Nordsinai von radikalen Islamisten ermordet worden. Das teilt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) an diesem Mittwoch mit. Eine „unbekannte Zahl“ von Christen sei demnach vertrieben worden. Die IGFM berichtet außerdem von einem 20-minütigen Video, in dem die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ dazu aufrufe, ägyptische Christen zu töten. Sie seien nicht länger „Schutzbefohlene (Dhimmis)“, sondern „Ungläubige (Kufar)“ und Gott habe befohlen, diese zu töten. Die Regierung Ägyptens müsse sich den Ursachen extremistischer Gewalt stellen und anerkennen, dass der Terror eine religiöse Komponente habe, so ein Sprecher der IGMF. „Die Kombination aus wahllosen Verhaftungen und systematischer Folter“ treibe immer mehr Menschen in die Arme der Extremisten.

In dem Propagandavideo ist auch der koptische Papst zu sehen. Bei einem Terroranschlag auf die koptische Kathedrale in Kairo am 11. Dezember 2016 starben 25 Menschen, über 40 Menschen wurden – teilweise schwer – verletzt. Auf der Sinaihalbinsel gibt seit Jahren Spannungen zwischen der lokalen Bevölkerung und der ägyptischen Zentralregierung in Kairo. Extremisten verzeichnen immer mehr Zulauf. Bereits 2012 wurden viele koptische Familien aus der Stadt Rafah vertrieben, als maskierte Islamisten die Anwohner aufforderten, innerhalb von 48 Stunden ihre Stadt zu verlassen.

(pm 22.02.2017 dh)








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