2017-02-20 17:34:00

Ägypten: Uni treibt Debatte über aufgeklärten Islam voran


Um Religionsfreiheit und staatlichen Laizismus geht es auf einer hochkarätigen interreligiösen Tagung, die die Kairoer al-Azhar-Universität Anfang kommender Woche ausrichtet. Auf Einladung des sunnitischen Großimams Ahmed el-Tayeb diskutieren christliche und muslimische Religionsvertreter, Wissenschaftler und Politiker am 27.-28. Februar über die zivile Natur des Staates, Staatsbürgerschaft, Gleichheit vor dem Gesetz und Respekt vor Diversität – Themen, die für das Zusammenleben der Religionen nicht nur in Ägypten von Bedeutung sind.

Die Kairoer al-Azhar-Universität gilt als höchste Lehrautorität des sunnitischen Islam. Sie wolle mit der Konferenz eine „aufgeklärten und gemäßigten Islam fördern“, fasst die Nachrichtenagentur Asianews das Anliegen der Tagung zusammen. Es gehe hier um einen gewaltfreien und authentischen Islam, der im Dialog mit der Moderne stehe. Geplant ist ein gemeinsames Abschlussdokument des Konferenzkomitees, in dem Laien und muslimische wie christliche Religionsvertreter sitzen. 

Eingeladen zur Konferenz sind den Angaben zufolge der libanesische Präsident Michel Aoun, der einzige christliche Staatschef in der arabischen Welt – sowie die wichtigsten Religionsführer des Libanon, darunter der maronitische Patriarch Bechara Rai und der griechisch-katholische Patriarch Gregorius III.. Ein ähnliches Treffen habe bereits 2014 stattgefunden, heißt es. 

Engerer Kontakt zum Heiligen Stuhl 

Mit dem Heiligen Stuhl steht die al-Azhar-Universität seit den letzten Monaten wieder in engerem Austausch. Unter Benedikt XVI. war das Verhältnis zeitweise angespannt; das sunnitische Lehrinstitut hatte den offiziellen Kontakt aus Ärger über eine Aussage des deutschen Papstes 2011 abgebrochen. Im Oktober 2016 wurde bekannt, dass beide Seiten für kommenden April eine offizielle Wiederaufnahme des Dialogs ansteuern.

(asianews/rv 20.02.2017 pr)








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